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Schoof verschärft
Konkurrenzkampf

SCP-Trainer Luhukay muss wählen

Von Matthias Reichstein
Costa Ballena (WB). In der Spitze wird bei Zweitligist SC Paderborn 07 der Konkurrenzkampf erheblich verschärft, zwischen den Pfosten wird aus dem Dreikampf ein Zweikampf. Gestern Mittag traf Torjäger Sebastian Schoof in Spanien ein und nahm am Nachmittag zum ersten Mal am Training teil. Bei Torhüter Stephan Loboué stehen die Zeichen dagegen klar auf Trennung.

Damit wird der Brennpunkt auf dem Posten zwischen den Pfosten erheblich entschärft. »Nur« noch Lukas Kruse und Neuzugang Tom Starke (Bayer Leverkusen) melden Ansprüche an, spielen kann dennoch nur einer. Einen leichten Vorteil hat der Jüngere. Lukas Kruse (22) löste am 18. September den verletzten Loboué (Kreuzbanddehnung) ab und stand in den vergangenen 13 Zweitligaspielen ununterbrochen im Tor. »Ich habe dem Trainer zu keiner Zeit auch nur einen Anlass gegeben, irgendetwas ändern zu müssen«, will Kruse den Kasten nicht räumen. Ob er trotzdem weichen muss, liegt nach Aussage von Luhukay nur an Kruse: »Starke muss besser sein, gleich gut reicht nicht.«
Als Stammkeeper in die Saison gegangen war Stephan Loboué. Doch der 24-Jährige, der sich bis gestern in Paris mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste auf den Afrika-Cup vorbereitete gab den Dreikampf vorzeitig auf. Er bat um die Freigabe und will sich bei zwei Vereinen in England und Frankreich vorstellen. Sollte es zu einer Einigung kommen, wird der so lange verletzte Schlussmann wohl ablösefrei gehen können. Sein Vertrag läuft im Sommer sowieso aus und mit drei Keepern dieser Klasse wollte Luhukay ohnehin nicht in die nächste Saison gehen.
Im Ausland nimmt Loboué damit auch den Kampf um sein WM-Ticket auf. Henri Michel, Nationaltrainer der Elfenbeinküste, nominierte den Paderborner zwar nicht für den Afrika-Cup, will dem ehrgeizigen Keeper aber im März, im Länderspiel gegen Spanien, eine Chance über 90 Minuten geben. »Ich habe mich gut präsentiert und allerbeste Chancen, bei der WM in Deutschland dabei zu sein«, sagt Loboué. Das geht aber nur, wenn er auch in der Liga spielt. Diese Chance sah Loboué in Paderborn nicht mehr.
Mitentscheidend war hier auch Paderborns Wintereinkauf Tom Starke (24). Der Neue von Bayer stieg freiwillig in die zweite Liga ab, um endlich den Platz auf der Bank los zu werden: »Ich habe die Klasse und werde das auch in Paderborn beweisen.« Klarer kann die Kampfansage in Richtung Kruse nicht sein.
Aber auch für den 31-jährigen Kapitän wird die Luft in der Spitze dünner. War René Müller bislang gesetzt, muss sich der »Oldie« nun der jungen Konkurrenz stellen. Nach der Verpflichtung des 22-jährigen Albert Bunjaku (SV Schaffhausen) traf gestern auch noch Sebastian Schoof (SF Siegen) in Spanien ein. Beide Stürmer erhielten nur einen Vertrag bis zum Ende der Saison, beide stehen damit unter enorm hohem Erfolgsdruck. Während Bunjaku variabel in der Offensive variabel einsetzbar ist, ist der 25-jährige Schoof eine echte Spitze. Das heißt: Wenn Schoof spielen will, muss er Müller verdrängen.

Artikel vom 10.01.2006