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Vogelgrippe rückt weiter vor

Panik nützt niemandem


Die Vogelgrippe rückt weiter nach Westen vor - und wird, so hat es den Anschein, vermutlich an den türkischen Grenzen nicht haltmachen. Zu groß ist die Sorglosigkeit, mit der die Menschen am Bosporus der Tierseuche begegnen.
Der Grund dafür liegt aber vor allem in der mangelhaften Aufklärung. Schon die Bilder von Veterinären mit Schutzanzügen und Masken, die gemeinsam mit absolut ungeschützten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen möglicherweise infiziertes Federvieh einfangen, sind unfassbar. Wer so unbedarft mit der Gefahr umgeht, der packt auch ohne schlechtes Gewissen lebendes Geflügel oder Fleisch ins Reisegepäck. Dazu kommen noch die Händler, die aus Profitsucht illegal Tiere aus Risikogebieten gen Westen transportieren.
Die jetzt erneut angeordneten schärferen Grenzkontrollen sind gut und richtig, werden vermutlich aber nur verzögern, dass die Vogelgrippe auch Deutschland erreicht. Panik jedoch ist deswegen nicht angesagt. Noch gibt es keine Anzeichen, dass die Viren von Mensch zu Mensch überspringen. Und die Krankheit bei den Tieren zu bekämpfen, sollte mit dem notwendigen Wissen und dem Respekt vor den Erregern gelingen. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 10.01.2006