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Matratzen für Norwegens Kühe


Oslo (dpa). Als erstes Land der Welt garantiert Norwegen allen Kühen seit Neujahr per Gesetz eine Matratze für die Nachtruhe. »Diese Kühe haben noch nie in ihrem Leben so gut geschlafen«, berichtete ein Reporter des Rundfunksenders NRK über seine Eindrücke aus Kuhställen nach zehn Tagen »Matratzenpflicht«.
Mancher Bauern äußerte sich dagegen eher mürrisch. »Eine ganz schön teure Investition, die uns da aufgezwungen wird«, sagte ein Landwirt über die im Durchschnitt 1000 Kronen (120 Euro) teuren Kuh-Ruhekissen.
Dabei soll die angenehmere Nacht- sowie auch Tagruhe den Tierhaltern am Ende Mehreinnahmen bringen. Nach bisherigen Erfahrungen geben die Kühe dank der besseren Nachtruhe auf weicher Unterlage etwa zehn Prozent mehr sowie qualitativ höherwertige Milch. Schon vor mehreren Jahren hatte Bauer Brede Austad aus Solør seinen Stall mit weichen Gummimatten ausgelegt.
Obwohl Norwegen nicht EU-Mitglied ist, haben die Skandinavier als erstes Land eine Brüsseler Direktive umgesetzt, in der neben deutlich verschärften Hygiene-Vorschriften auch die weichen Schlafunterlagen vorgeschrieben sind. Und der Markt für Kuh-Matratzen boomt: Von der einfachen Gummimatte bis zur dicken Komfortmatratze mit gesteppten Zwischenkanälen und Antiverschleiß-Decke ist alles zu haben.

Artikel vom 12.01.2006