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Ryan Adams
Ryan Adams gönnt seinen Zuhörern kaum eine ruhige Minute. Und das ist gut so: Mit seinem dritten Album binnen zwölf Monaten tritt der fleißige Singer-Songwriter wiederum den Beweis an, dass er nicht nur Masse, sondern auch Klasse liefert. Mit »29« hat der Fließband-Arbeiter als Nachfolger von »Cold Roses« und »Jacksonville City Nights« wiederum ein sehr melancholisches und melodiöses Album auf den Markt gebracht, das ganz nach dem Geschmack seiner Fans sein dürfte. Nach Ausschussware, die es möglicherweise auf die beiden Vorgängeralben nicht geschafft haben, sucht man vergebens: Adams recycelt nicht, sondern liefert eindringliche Songs, die ans Herz gehen. Er verzichtet auf überflüssiges Gedudel, reduziert seine Alternative-Country-Nummern auf das Nötigste, schlägt ganz sanfte Töne an. »Strawberry Wine« und »Starlite Diner« sorgen für Herzschmerz, »The Sadness« ist mit seiner eigenwilligen Rhythmik ein echter Hinhörer. Der Titel-Track »Twenty-Nine« und »Blue Sky Blues« machen Lust auf ein viertes Album. Den Hattrick hat Ryan Adams jedenfalls sicher.

Anouk
Auf eine Stilrichtung festlegen -ĂŠnicht mit Anouk! Die Niederländerin hat auf ihr in Kürze erscheinendes Album »Hotel New York« alles gepackt - von Rock bis Blues, von Reggae bis Pop und zeigt sich damit wesentlich vielseitiger als bisher. Die gitarrenlastige Vorab-Auskopplung »Girl« sorgt schon jetzt in den Niederlanden, Anouks Heimat, für Furore - nicht zuletzt wegen der ausdrucksstarken Stimme, die bei der ans Herz gehenden Ballade »Lost« zu Höchstform aufläuft. Stefanie Hennigs

Artikel vom 12.01.2006