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Paderborn möbelt die
Abteilung Attacke auf

Sebastian Schoof soll den SC-Sturm verstärken

Von Matthias Reichstein
Costa Ballena (WB). Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 bläst zum Angriff. Mit Sebastian Schoof (Sportfreunde Siegen) will der Tabellenachte bereits den zweiten Stürmer in der Winterpause verpflichten. Damit reagierte der Klub auf das größte Manko in der Hinrunde: die Chancenverwertung.

»Meine Mannschaft hat sich unglaublich viele Möglichkeiten herausgearbeitet, aber sich noch viel zu selten selbst belohnt», will Trainer Jos Luhukay mit den beiden Nachverpflichtungen die Quote vor dem Tor des Gegners deutlich erhöhen. Nach Kapitän René Müller (Vertrag bis 2008 verlängert) und dem Schweizer Albert Bunjaku (SV Schaffhausen/Vertrag bis Saisonende) soll Sebastian Schoof deshalb Stürmer Nummer drei werden. Für den Ex-Leverkusener, der bereits vor zwei Jahren auf der Paderborner Wunschliste stand, sich dann aber für RW Essen entschied und im Sommer nach Siegen wechselte, ist das Trikot mit der Nummer neun reserviert.
Spieler und Verein sind sich einig, ob der 25-Jährige aber kommt, hängt von Paderborns Zweitliga-Konkurrenten ab. Bei den Sportfreunden steht Schoof noch bis zum 30. Juni 2007 unter Vertrag, eine Ablöse will der SCP nicht zahlen. Siegens Sportlicher Leiter Rolf Bleck legte dem 1,90 Meter großen Stürmer aber bereits zu Beginn der Winterpause nahe, sich einen neuen Klub zu suchen. Sobald der Kontrakt in Siegen aufgelöst ist, soll Schoof ins Paderborner Trainingslager nach Spanien fliegen und bereits am Mittwoch im Testpiel gegen Hannover 96 zum Einsatz kommen.
Schoof wäre nach Bunjaku, Bernhard Erkinger (Red Bull Salzburg) und Torhüter Tom Starke (Bayer Leverkusen) Wintereinkauf Nummer vier und damit die letzte Neuverpflichtung, gehen soll dagegen noch Guido Spork. Dem Mittelfeldspieler liegt ein Angebot vom Süd-Regionalligisten 1. FC Eschborn vor.
Auf der Wunschliste einiger Bundesligisten stehen dagegen Markus Bollmann und Marcel Ndjeng. Während bei dem Innenverteidiger der Vertrag ausläuft und die Bielefelder Arminen ihr Interesse bereits öffentlich machten, steht Ndjeng noch bis 2007 beim SCP unter Vertrag. »Es gibt Anfragen, aber keine konkreten Angebote«, sagt Ndjeng, der vom »Kicker« kürzlich zum »herausragenden Spieler auf der offensiven Außenbahn« gekürt wurde. »Wir stellen Marcel nicht ins Fenster, aber wenn ihn einer holen will, dann muss er richtig zahlen«, macht Luhukay deutlich. Nur für eine Ablösesumme im Millionenbereich würde der Holländer sein Juwel ziehen lassen.
Eine neue Herausforderung könnte sich im Sommer auch für Markus Bollmann bieten. Bis Mitte Februar will sich der Ex-Beckumer entscheiden, ob er ein Erstliga-Angebot annimmt. »Mit Jos Luhukay habe ich den besten Trainer, mit dem ich je zusammengearbeitet habe«, nennt »Bolle« den Hauptgrund für sein Zögern. Luhukay selbst freut die »Leistungsexplosion« bei Bollmann, der im vergangenen Jahr auf der Liste von Borussia Dortmund stand: »Er ist aus unserer Mannschaft nicht mehr wegzudenken.« Markus Bollmann und Marcel Ndjeng - zwei aus dem Paderborner Talentschuppen, die den SCP im Sommer wohl verlassen werden. So sehr ihr Abgang schmerzen wird, Luhukay gibt schon Entwarnung: Für jede Position habe der Klub einen möglichen Ersatzmann unter Beobachtung.

Artikel vom 09.01.2006