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Rückzieher beim Kopierschutz

Sony entschuldigt sich bei den Kunden für aggressive Programme

Sonys mächtiger Mann: Howard Stringer.

Las Vegas (dpa). Der Chef des Unterhaltungselektronikkonzerns Sony, Howard Stringer, hat sich für den aggressiven Kopierschutz des Musiklabels Sony BMG entschuldigt. »Sony BMG hatte nicht die Absicht, den Konsumenten zu bestrafen«, sagte Stringer auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Die Musiksparte hatte einzelne CDs mit Kopierschutzprogrammen ausgestattet, die sich wie Computerviren auf den PCs der Kunden einnisten konnten und die Rechner Sicherheitsrisiken aus dem Internet aussetzten. Nach massiver Kritik der Kunden und verschiedenen Klagen hatte Sony BMG von dem Vorgehen Abstand genommen und einzelne Kunden entschädigt.
»Inhalte und Technologie sind merkwürdige Bettgenossen«, sagte Stringer weiter. »Wir hängen zusammen. Und manchmal verstehen wir uns nicht. Aber ist das nicht letztlich die Definition einer Ehe?«, sagte der Sony-Chef.
Im Wettstreit mit dem Softwaregiganten Microsoft sieht sich Stringer wegen des Starts der Spielkonsole Xbox 360 nicht unter Zeitdruck. Er verwies darauf, dass im vergangenen Weihnachtsgeschäft die derzeitigen Playstation-Modelle von Sony die Xbox überflügelt hätten. Außerdem verfüge die neue Playstation 3 mit dem Cell-Prozessor und dem Blue-ray-Laufwerk für hoch auflösende Inhalte über Merkmale, die die Xbox nicht bieten könne. »Die dritte Generation der Spielekonsolen hat erst dann begonnen, wenn wir sie gestartet haben.«

Artikel vom 07.01.2006