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Rufe verhallen in lautem Gelächter

Tosender Applaus bei Musical-Premiere mit Guildo Horn in Trier

»Spießer« Guildo Horn mit »Höllenchefin« Sanny Luis.Foto: dpa

Trier (dpa). Der Schock ist groß, als Guildo Horn sich nach seinem Tod in der Hölle wieder findet. Adrett mit Hut, Fliege und Anzug bekleidet, eine abgewetzte, braune Aktentasche unter den Arm geklemmt, steht er plötzlich völlig verzweifelt zwischen schreienden Menschen - und erkennt richtig: »Das ist ein Irrtum. Ich habe keine Schuld.« Eine Verwechslung ist schuld daran, dass er als braver Beamter in der Hölle landet, ein Gangster dagegen im Himmel. Das Musical »Paradise of Pain« des Saarbrücker Komponisten Frank Nimsgern feierte in Trier unter tosendem Applaus Premiere.
Witzig ist die Verwechslungsgeschichte, die - wie Nimsgern erzählt - nach dem Essen in einer Pizzeria auf Papierservietten entstanden ist. Die Gebieterin der Hölle, Mephista (Sanni Luis) macht Horn alias Johannes Täufer klar, was ihn in ihrem Reich erwartet. Horns Rufe nach dem Gesetz und einem Vorgesetzen verhallen in lautem Gelächter.
Bunt und originell auch die Musik, die Nimsgern - bei der Premiere persönlich an der Gitarre tätig - anklingen lässt. »Das hohe musikalische Niveau hat mich von Anfang an überzeugt«, sagt Horn (42), der seit 2000 regelmäßig auf deutschen Musicalbühnen zu sehen ist. Aber auch die Rolle habe ihm zugesagt: »Ich mag das auch mal, den ganz Braven zu spielen«.

Artikel vom 09.01.2006