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Gottesdienst für die Angehörigen

In Bad Reichenhall rückt die Aufklärung in den Mittelpunkt


Bad Reichenhall (dpa). Nach der Bergung der Toten aus der eingestürzten Eissporthalle von Bad Reichenhall rückt die Aufarbeitung des Unglücks in den Vordergrund. Polizei und Staatsanwaltschaft stellten weitere Teile der Halle für die Ermittlungen und zur Vorbereitung der Gutachten sicher.
Am Samstag ist ein Gottesdienst für die Angehörigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit geplant, eine offizielle Trauerfeier soll es am Dienstag geben. Bei dem Unglück waren 15 Menschen ums Leben gekommen, zwölf von ihnen Kinder und Jugendliche. Unter den Toten sind auch zwei Mütter.
Das wohl schwerste Schicksal tragen zwei Kinder, die bereits kurz vor dem Einsturz ihren Vater verloren hatten. Das Unglück raubte ihnen jetzt auch noch ihre Mutter und die jüngere Schwester.
Vor dem Hingergrund des Unglücks von Bad Reichenhall hat die Stadt Hannover am Freitag das Nebengebäude einer Grundschule geschlossen. Das Dach des Pavillonbaus mit acht Unterrichtsräumen sei einem Gutachten zufolge nicht mehr stabil genug. Zudem will die Stadt vor dem nächsten Winter vorsorglich alle älteren Flachdächer städtischer Gebäude auf ihre Tragfähigkeit hin überprüfen lassen.
Städtetagspräsident Christian Ude (SPD) warnt eindringlich vor maroder Bausubstanz. Fast alle Kommunen hätten wegen ihrer Haushaltssituation Mittel für den Bauunterhalt kürzen müssen. »Dabei steigt die Zahl problematischer Gebäude in öffentlicher Hand«, sagte der Münchner Oberbürgermeister.

Artikel vom 07.01.2006