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Eichenzweige ersetzen Tannenbaum

Serbisch-orthodoxe Gemeinde feiert ihr Weihnachtsfest erst im Januar


Sennestadt (ptr). Heiligabend am 6. Januar feiern? Das klingt zunächst merkwürdig, ist für viele orthodoxen Gemeinden aber ganz normal. Zumindest für jene, die nach dem alten »Julianischen Kalender« rechnen, der im Vergleich zu dem in Europa üblichen »Gregorianischen Kalender« eine Verschiebung von 13 Tagen aufweist.
Die serbisch-orthodoxe Gemeinde Sennestadt machte am Freitag den Anfang. Den Gottesdienst leitete Priester Oleg Nikiforow. Im Vergleich zur christlichen Feier gibt es einige Unterschiede. Ein Tannenbaum ist in der Beckhofkirche nicht zu finden. Stattdessen werden mit Stroh verzierte Eichenzweige geweiht und anschließend von den Gemeindemitgliedern mit nach Hause genommen. »Sie sollen Glück und Segen bringen«, erläutert die Präsidentin der serbisch-orthodoxen Gemeinde, Roza Jovanovic. Da mit Weihnachten auch eine sechswöchige Fastenzeit endet, wird abends richtig geschlemmt. Genau sieben Gerichte müssen es sein. »Für jeden Tag der Woche eines.«
Übrigens: Geschenke gibt es auch beim serbischen Weihnachtsfest. Vor allem den Kindern dürfte diese Parallele zur christlichen Feier gefallen.

Artikel vom 07.01.2006