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Die Qualität ist ein Phänomen

80 Junge Sinfoniker proben für ihr Konzert am 14. Januar in der Oetkerhalle

Bielefeld (uj). Sie haben ihre Weihnachtsferien geopfert, proben täglich von 10 bis 18 Uhr und sind trotzdem gut gelaunt: Rund 80 Junge Sinfoniker bereiten sich derzeit unter der Leitung von Steffen Leißner auf ihr Konzert am kommenden Samstag, 14. Januar, in der Oetkerhalle vor.

Die Freude an der Musik führt die Jugendlichen aus ganz Ostwestfalen nicht nur zu gemeinsamen Proben zusammen, sie versetzt jedesmal auch Berge. »Es ist ein Phänomen, mit welcher Qualität das Orchester am Ende einer Arbeitsphase aufspielt«, staunt Leißner. Der ehemalige Generalmusikdirektor des Landestheaters Detmold leitet zum dritten Mal eine Arbeitsphase des regionalen Jugendsinfonieorchesters. Zudem hat er mittlerweile auch die künstlerische Leitung und somit die Nachfolge von Wolfgang Drees (  2002) übernommen. Für Kontinuität ist also gesorgt, gleichwohl sollen die Jungen Sinfoniker in den einzelnen Arbeitsphasen -Ê zwei pro Jahr - mit wechselnden Dirigenten arbeiten. Leißner: »Das sorgt nicht nur für frischen Wind, Orchester und Dirigent befruchten sich auch gegenseitig.«
Für das virtuose Solistenstück des Abends, die »Fantasie brillante« über das »Carmen«-Thema aus George Bizets gleichnamiger Oper hat Leißner eigens eine Orchesterinstrumentierung geschrieben. Das Original des weitgehend unbekannten Franzosen François Borne sieht eine Besetzung für Flöte und Klavier vor.
Den Solistenpart wird der 23-jährige Grigorij Mordaschow übernehmen. »Das ist ein richtiges Show-Stück, eines, bei dem man viel zeigen kann«, sagt der gebürtige Russe, der an der Musikhochschule in Karlsruhe Flöte studiert und parallel am Mariinskij-Theater in St. Peterburg als Soloflötist des so genannten »Jungen Orchesters« engagiert ist. Obgleich die Mitglieder der »Jungen Sinfoniker« im Alter von zwölf bis 21 Jahren in der überwiegenden Zahl die Musik als ihr Hobby begreifen, bescheinigt ihnen der junge Flötist und Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe ein hohes Niveau.
Mordaschow, der unter anderem von der Gartow-Stiftung gefördert wird, präsentiert als musikalischen Gegenpol zum Virtuosen-Streich das »Andante für Flöte und Orchester KV 315« von Wolfgang Amadeus Mozart.
Des weiteren präsentiert das Orchester die Konzertsuite »La Boutique Fantasque« von Ottorino Respighi, ein Werk, dessen Handlung in einer Puppenrebellion gipfelt. Den Abschluss des Programmes bilden die von Robert Russell Bennett arrangierten »Symphonischen Bilder« nach der Gershwin-Oper »Porgy und Bess«. Neben den bekannten Melodien der Oper zitiert die Orchestersuite auch den »Summertime«-Hit, der, wie Wolfgang Binal in seiner unterhaltsam-kenntnisreichen Programmeinführung schreibt, »uns das Herz schon mal sommerlich erwärmt«.
Karten für das Konzert, das um 20 Uhr beginnt, gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen sowie in der Geschäftsstelle der Jungen Sinfoniker, Telefon 87 22 10, und an der Abendkasse.

Artikel vom 07.01.2006