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Für Familien und Verliebte
Fahrbericht Honda FR-V mit 2,2 Liter Diesel - äußerst variabler Sechssitzer
Ein idealer Familienwagen, aber auch ein Auto für frisch Verliebte. Der sechsitzige Honda FR-V überzeugt mit unglaublicher Vielseitigkeit. Und nicht nur das.
3 + 3 ist für Honda nicht einfach nur 6. Den Beweis dafür tritt der FR-V mit seinem beeindruckenden Innenraumkonzept an. Zwei Dreiersitzreihen sind auf den ersten Blick das wohl auffälligste Merkmal des Kompakt-Vans. Die Sessel sind einzeln in der Länge zu verschieben und teilweise auch umklappbar. Das sorgt für sehr variabel anzupassende Platzverhältnisse. Die Dreier-Anordnung nebeneinander führt nicht automatisch zum Schulterkontakt, weil der Mittelsitz nach hinten gerückt werden kann (bis zu 270 Millimeter vorn und 170 Millimeter hinten). Ganz ohne Komforteinbußen geht es für den, der »zwischen den Stühlen« sitzt, aber nicht ab. Gleichwohl können verliebte Paare ganz eng aneinanderrücken, ohne dass der Fahrer in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt wird. An den Außenplätzen sitzen die Passagiere ohnehin sehr bequem.
Klasse ist auch, wie schnell und leicht sich die hinteren Sessel je nach Bedarf einzeln oder komplett in den Boden wegklappen lassen. Ein Handgriff reicht aus. Die Ladefläche ist dann topfeben. Wird der Mittelsitz vorn nicht benötigt, bietet er sich gefaltet als Armlehne und Ablage an. Die vielen Variationsmöglichkeiten in dem 4,29 Meter langen, 1,81 Meter breiten und 1,61 Meter hohen Wagen sorgen ebenso wie Ablagefächer und die intelligente Lösung der wegklappbaren Cupholder für einen hohen Nutzwert des Honda FR-V.
Das gilt auch für die niedrige Ladekante (die Zuladung kann von 439 bis auf 1600 Liter erweitert werden) und die weit aufschwingende Heckklappe.
Dass die Form nicht unter der Funktionalität leiden muss, beweisen die Japaner nachdrücklich auch bei der Gestaltung des Blechkleids. Im Gegensatz zum ebenfalls mit zwei Dreier-Sitzreihen ausgestatteten Fiat Multipla steht der FR-V schnörkellos und vor allem echt dynamisch auf der Straße. Viele beifällige Blicke unterstreichen das.
Ebenfalls ohne Schnörkel - und damit genau als Gegenstück zum italienischen Wettbewerber - ist auch das Armaturenbrett gezeichnet. Alles liegt bestens im Blick und ist schnell zu erreichen. Das gilt insbesondere für den Schalthebel, der mittig auf dem Instrumententräger angesiedelt ist.
Die Aluoptik rund ums Radio sowie bei den Bedienknöpfen und Anzeigen für die serienmäßige Klimaautomatik verleiht dem Innenraum einen hochwertigen Charakter. Überhaupt ist die Ausstattung fast luxuriös zu bezeichnen - vor allem, wenn man sich für die Executive-Version entscheidet. Honda hat dem FR-V dann unter anderem Radio mit CD-Wechsler, Alu-Räder, Xenon-Licht, Regensensor, Lederlenkrad, elektrische Fensterheber sowie elektrisch bedien- und beheizbare Außenspiegel und Tempomat spendiert.
Wenn dazu noch der 140 PS (103 kW) starke 2.2 Liter Common-Rail-Diesel unter der Haube werkelt, ist auch in Sachen Kraft und Laufruhe alles zum Besten bestellt. Das Triebwerk (Rußpartikelfilter als Nachrüstlösung für 750 Euro zu haben) ist mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert und zieht mächtig durch. Selbst bei flotter Fahrweise bleibt der Verbrauch mit 6,7 Litern noch im »grünen Bereich«.
Das komfortabel, aber keineswegs weich abgestimmt Fahrwerk unterstreicht den ausgesprochen guten Gesamteindruck des überaus handlich zu fahrenden FR-V. Kreuzbrav zieht der Wagen damit durch die Kurven und passiert auch schlechtere Fahrbahnabschnitte souverän.
Wer sich auf dem Markt der Kompakt-Vans umschaut, sollte mehr als nur einen Blick auf das Honda-Angebot werfen.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 14.01.2006