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Sparkassen/Deutsche Bank

Säbel ersetzt Florett


Die Deutsche Bank ist hierzulande das dynamischste, größte und rentabelste Bankhaus. Sie verdient viel Geld - und daran ist auch gar nichts auszusetzen. Aber im Umgang mit ihren Kunden (und auch Mitarbeitern) offenbaren sich Schwächen. Viel Prügel hat die Deutsche Bank erst kürzlich einstecken müssen, als die Tochter DB Real Estate ihren mehr als fünf Milliarden Euro schweren Fonds Grundbesitz-Invest einfach schloss, so dass Anleger nicht mehr an ihr Geld kamen - ein bisher einmaliger Vorgang in der deutschen Branche für offene Immobilienfonds. Und sehr wahrscheinlich ein Fehler, der das Institut um Vorstandschef Josef Ackermann teuer zu stehen kommen dürfte.
Denn als Folge des härter werdenden Wettbewerbes in der Branche, bei dem auch die Direktbanken aggressiv um neue Kunden werben, wollen nun einige Sparkassen die Gunst der Stunde nutzen und aus diesem für die Deutsche Bank offensichtlichen Dilemma im wahrsten Wortsinn »Kapital schlagen«. Bei dem Bemühen, Kunden abzuwerben, tauschen die Sparkassen das Florett gegen den Säbel ein. Sie gehen nun offensiv auf die Planche.
Vorbei die Zeiten, als man sich nach dem Fehltritt der Deutschen Bank bei deren Projekt »Deutsche Bank 24« vor einigen Jahren noch eher zurückhielt. Auch damals waren viele Kunden verärgert über das »Zwei-Klassen-Modell« und hätten ihrer Bank am liebsten den Rücken gekehrt. Edgar Fels

Artikel vom 07.01.2006