07.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Ukraine

Plötzlich reichlich billiges Gas?


Dass der ukrainische Ministerpräsident angekündigt hat, als Konsequenz aus dem undurchsichtigen neuen Gaslieferungsvertrag mit der russischen Gasprom werde das Land in Zukunft verstärkt auf den Ausbau der Atomenergie setzen, ist nicht verwunderlich. So will die Ukraine die Abhängigkeit von Energie-Importen verringern.
Gelinde gesagt verblüffend ist da- gegen die lakonische Ankündigung des ukrainischen Energieversorgers Naftogas, in diesem Jahr überhaupt kein teures Gas aus Russland importieren zu wollen. Umfangreiche Lieferzusagen aus Turkmenien machten diesen Verzicht möglich.
Da fragt man sich jetzt natürlich, was vor dem Hintergrund dieser Aussage das tagelange Pokerspiel um neue Lieferverträge zwischen Ukrainern und Russen zu bedeuten hatte. Hat die mächtige russische Gasprom die Versorgungslage der Ukraine falsch eingeschätzt? Eigentlich ist das kaum zu glauben.
Vollends verwirrend wirkt dann noch die Erklärung der ukrainischen Regierung, das Land werde weiterhin Gas aus Turkmenien zu einem deutlich niedrigeren Preis beziehen, als bei der Bekanntgabe der Vereinbarung von Moskau verkündet worden war. Wer hat hier wen über den Tisch gezogen? Friedhelm Peiter

Artikel vom 07.01.2006