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Hallen und
Bäder werden
jährlich geprüft

Bielefeld geht kein Risiko ein

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Bei uns wird alles getan, um ein Unglück wie das von Bad Reichenhall zu verhindern,« betonen Wilhelm Tucholski, stellvertretender Technischer Werkleiter des städtischen Immobilienservicebetriebes (ISB) und Hans-Werner Bruns, Geschäftsführer der Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen (BBF), zuständig für Bäder und Eisbahn.

Einmal jährlich würden turnusgemäß im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht alle Gebäude im Eigentum des ISB in Augenschein genommen, erklärt Tucholski. Würden Indizien wie etwa Feuchtigkeit bei einer Begehung entdeckt, würde eine genaue Untersuchung angeordnet. So sei es 2005 bei der Turnhalle der Marktschule in Brackwede gewesen - dort sei unter anderem in die abgehängte Decke Feuchtigkeit eingedrungen, man habe das Dach saniert - und bei der Turnhalle der Fröbelschule, wo Teilsperrung und Sanierung notwendig geworden seien.
Der ISB setzt alljährlich Schwerpunktthemen bei den Kontrollen: 2005 sind das abgehängte Decken und Sicherheitsverglasung gewesen, 2006 werden es, so Tucholski, Räume sein, deren Decken eine große Spannweite haben. Besonderen Belastungen seien, so der Experte, Hallenbäder ausgesetzt: »Aggressive Chlordämpfe greifen das Material an.« Deshalb seien in Bädern besonders sorgfältige Überprüfungen unerlässlich.
Diese Kontrollen garantiert für die BBF die BGW. BBF-Geschäftsführer Bruns betont, man sei ohnehin bemüht, die Gebäude auf einem »vernünftigen Stand« zu halten: »Das schließt Sicherheitsaspekte mit ein.« Die Hallenbäder seien (fast) alle in den letzten Jahren neu gebaut bzw. grundlegend saniert worden. Trotzdem würden bei jährlichen Begehungen mitunter Mängel festgestellt. So sei es beim ältesten Bielefelder Hallenbad in Sennestadt vor gut drei Jahren gewesen. Man habe das Bad geschlossen, die Statik überprüft und das Dach saniert. Auch das Hallenbad »Aquawede« bekommt im Sommer 2006 ein neues Dach. Bruns: »Wir decken neu ein, wollen keinen Unterhaltsstau riskieren.« Er ist der Überzeugung: »Je länger man eine Baumaßnahme aufschiebt, umso teurer wird es.« Natürlich werde auch die Überdachung der Oetker-Eisbahn, 1998 errichtet, regelmäßig überprüft.
Wilhelm Tucholski macht deutlich, dass der ISB, sollte der Verdacht auf einen Schaden bestehen, ein öffentliches Gebäude sofort sperrt: »Wir wollen kein Risiko eingehen.« Die Mitglieder des Werksausschusses des ISB werden am Dienstag, 10. Januar, über die Begehungen informiert.

Artikel vom 05.01.2006