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Dolphins mit
neuem ÝDieselÜ

Hülsmeier verstärkt TSVE-Basketballer

Bielefeld (WB/jm). Zwölfter: Die Tabellenoptik ist ernst, doch der große Frust ist gewichen und hat in der Weihnachtspause neuer Lust Platz gemacht. Vor dem richtungsweisenden ersten Meisterschaftsspiel des neuen Jahres in der 1. Basketball-Regionalliga am kommenden Samstag bei den Bergheim Bandits haben sich die TSVE-Dolphins geschworen, in der Rückrunde nochmal anzugreifen und in den 13 ausstehenden Partien »standesgemäß« zu beweisen, »dass wir vor der Saison zurecht als hochdotiertes Team gehandelt wurden«, wie Kapitän Daniel de Juan erklärt.

Bedauerlich, dass das TSVE-Konzept »Klasse statt Masse« derart über den Haufen geworfen wurde. Der kleine Kader, der den Dolphins nach schier unglaublichem Verletzungspech - Fußbruch David Bunts, Nasenbeinbruch Nordin Chaddadi - zwischenzeitlich zum Verhängnis wurde, ist aktuell aber um den starken türkischen Flügelspieler Emre Atsür (Teammanager Maik Mertens: »Er wird sich ganz gewiss einen Namen machen«) sowie Tobias Hülsmeier angewachsen. Warum der Spitzname des 27-jährigen Centerspielers »Diesel« ist, verraten Größe und Gewicht: 130 Kilogramm, verteilt auf 2,03 Meter.
»Er ist eine Dampfwalze und passt ideal zu uns«, freut sich Mertens auf den alten Bekannten, der im Sommer in der Saisonvorbereitung beim TSVE mittrainiert hatte. Hülsmeier, zuletzt in der 2. Regionalliga in Ibbenbüren unterwegs, habe sich recht spontan den Dolphins angeschlossen. »Er will es nochmal wissen«.
Der Rückzug der SG Sechtem Mitte Dezember beantwortete zwar vorzeitig die Frage nach dem ersten von mindestens drei Absteigern, kostete den TSVE dafür aber auch zwei bereits eingesackte Zähler. »Wir müssen sehr wachsam auf die Tabelle schauen. Der Klassenverbleib wird kein Selbstläufer«, mahnt Mertens, der das Wort Abstieg »eigentlich gar nicht in den Mund nehmen« will. Seine Zuversicht wird vor allem davon genährt, dass mit David Bunts der eindeutige »Kopf« der Mannschaft - der Mann, der den Mitspielern Freiräume schafft - gegen Bergheim »sein zweites Comeback« gibt. Dies sei »ein gutes Omen«.
Daniel de Juan führt indes den »großen Trainingsrückstand« an. »Nachdem ausgerechnet unsere besten Spieler wie Dominosteine umgefallen sind, war Fünf gegen Fünf zu spielen in den letzten Wochen und Monaten nicht möglich. Wir konnten unser System nicht durchlaufen, darunter hat das Mannschaftsspiel gelitten«. Spätfolgen weiterhin nicht ausgeschlossen. Es gelte nun, das fraglos vorhandene Leistungspotenzial im Training aufzubauen und im Spiel abzurufen. »Dann werden wir auch Boden gutmachen und für Überraschungen gut sein«, prophezeit der Spielmacher.
Nachdem das ursprünglich ausgegebene Ziel, »das Abstiegsgespenst frühzeitig aus Bielefelds Gassen zu vertreiben und einen entspannten Platz im Liga-Mittelfeld einzunehmen«, auf brutale Art und Weise verpasst wurde, ist den Dolphins in der zweiten Saisonhälfte bei mehr Engagement erheblich mehr Dusel zu wünschen. Bielefeld tut dieses Basketball-Aushängeschild gut. Schon in Bergheim wird sich zeigen, ob den gstrigen kämpferischen Worten in den Räumen des Hauptsponsors BITel Taten folgen können.
Heute und morgen veranstalten die TSVE-Dolphins in der Sporthalle der Gesamtschule Stieghorst ein Basketballcamp mit 37 Kindern. Die Trainer, unter ihnen die US-Boys David Bunts und Maurice McLemore, bitten jeweils von 13 Uhr bis 18 Uhr zum »Tanz«.

Artikel vom 05.01.2006