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Agentur Bielefeld vorn

Zahl der Arbeitslosen gesenkt - eine Million in NRW

Bielefeld/Düsseldorf (WB/ef/dpa). Nach der Rekordarbeitslosigkeit 2005 in Nordrhein-Westfalen erwarten die Arbeitsagenturen im laufenden Jahr einen leichten Rückgang.

Die Chefin der Regionaldirektion NRW, Christiane Schönefeld, rechnet mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl um etwa 10000 bis 12000 auf 1,057 Millionen. Die Zahl der Jobsuchenden werde im Jahresschnitt über der Marke von einer Million bleiben. Das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit nehme aber weiter zu.
»Entgegen der sonstigen Entwicklung in einem Dezember haben sich weniger Menschen arbeitslos gemeldet«, erklärte Peter Glück, Leiter der Bielefelder Arbeitsagentur, zu der auch der Kreis Gütersloh gehört. Glück warnte aber vor zu großen Erwartungen. »Es bleibt abzuwarten, wie sich die ab Februar wirksame Reduzierung der Anspruchsdauer bei älteren Arbeitnehmern auf den Arbeitsmarkt auswirkt.«
Hintergrund: Arbeitnehmer, die 55 Jahre oder älter sind und nach dem 1. Februar 2006 arbeitslos werden, haben dann nur noch Anspruch auf ein Arbeitslosengeld von maximal 18 Monaten. Der bisherige Höchstanspruch für ältere Arbeitnehmer ab dem 57. Lebensjahr beträgt bis zu diesem Stichtag 32 Monate.
Von den vier Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe hat allein der Bezirk Bielefeld/Gütersloh die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat senken können und auch im Gesamtjahr 2005 mit 19400 Menschen 3630 mehr Arbeitslose wieder in einen Job vermittelt als ursprünglich angestrebt. Verglichen mit den bundesweit 16 ähnlich strukturierten Arbeitsagenturbezirken liegt Bielefeld mit diesem Ergebnis an dritter Stelle.
NRW-weit ist die Zahl der Arbeitslosen weiterhin hoch. Im vergangenen Jahr betrug die durchschnittliche Arbeitslosigkeit nahezu 1,058 Millionen. Das sind fast 159000 mehr als 2004. Damit stieg die durchschnittliche Arbeitslosigkeit bereits zum vierten Mal in Folge an. Der Höchststand war im März mit 1,087 Millionen Jobsuchenden. Als Hauptgründe für den starken Anstieg wurden Statistikeffekte durch Neuregelungen wie Hartz IV und eine ungünstige Wirtschaftsentwicklung genannt. Die Registrierung von ehemaligen Sozialhilfeempfängern als Arbeitslose habe die Zahl um 150000 erhöht.

Artikel vom 04.01.2006