05.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frau (53) von Lkw
schwer verletzt

Fahrerflucht nach Unfall am Südring

Brackwede (hu). Bei dem dritten schweren Verkehrsunfall im Bielefelder Süden innerhalb von drei Tagen, ist gestern morgen eine 53-jährige Frau lebensgefährlich verletzt worden. Sie wurde beim Überqueren des Südrings von einem Lkw erfasst, dessen Fahrer sich von der Unfallstelle entfernte und später an der Eckendorfer Straße von der Polizei gestellt wurde.
Die Frau wollte um 7.32 Uhr den vierspurigen Südring an der Kreuzung Windelsbleicher Straße in Richtung Gaststätte Mauseteich überqueren. Zu diesem Zeitpunkt bog der 49-jährige Fahrer eines Lkw aus Mosbach im Odenwald aus der Windelsbleicher Straße kommend nach links auf den Südring ein. Die Fußgängerampel zeigte laut Polizei in diesem Moment für die Frau »Grün«.
Beim Abbiegen erfasste der Lkw die Frau auf der Mitte der Fahrbahn und verletzte sie schwer. »Die Frau wurde von der linken Seite des Lkw getroffen. Sie erlitt schwere Lungenverletzungen«, sagte Polizeisprecher Martin Schultz über den Unfallhergang. Die 53-Jährige schwebte zunächst in Lebensgefahr, nach Angaben der behandelnden Ärzte stabilisierte sich ihr Zustand jedoch.
Der Fahrer des Sattelschleppers fuhr weiter in Richtung Ostwestfalendamm, ohne sich um die Verletzte zu kümmern. Aufmerksame Zeugen hatten sich jedoch einen Teil des Kennzeichens gemerkt und an die Polizei weitergegeben. Bei der sofort eingeleiteten Fahndung entdeckten die Beamten eines Streifenwagens die Zugmaschine schließlich an der Eckendorfer Straße. Der aus Mosbach stammende Fahrer gab bei seiner Vernehmung gegenüber der Polizei an, nichts von dem Unfall bemerkt zu haben. »Er erklärte, dass er zum Abbiegen erst den Gegenverkehr abwarten musste«, so Polizeisprecher Schultz. Der Führerschein des Mannes wurde beschlagnahmt, nach der Vernehmung entließen die Beamten den 49-Jährigen jedoch wieder.
Der Mercedes-Lkw, eine Zugmaschine mit Auflieger, wurde zur Spurensicherung auf das Sicherstellungsgelände der Polizei an der Stadtheider Straße gebracht. Dort untersuchte ein Sachverständiger der kriminaltechnischen Untersuchungsstelle das Fahrzeug auf Unfallspuren. Dabei entdeckte er Wisch-, Faser- und Haarspuren an der Fahrerseite. Den Lkw gaben die Beamten nach der Untersuchung wieder frei.
Nach den Worten von Martin Schultz ist es aufgrund der Dunkelheit und Nässe zum Unfallzeitpunkt durchaus möglich, dass der Fahrer die Frau nicht bemerkt hat. Die 53-Jährige war mit einem dunkelgrauen Mantel bekleidet, den die Polizei sicherstellte. Um den genauen Hergang zu klären, suchen die Ermittler dringend Zeugen, die den Unfall beobachtet haben. Wer Angaben machen kann, wendet sich an das Verkehrskommissariat der Polizeiinspektion Süd unter Tel. 0521/545-28 01.

Artikel vom 05.01.2006