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Menschen in
unserer Stadt
Oliver Wessel
IKEA-Geschäftsführer

Als er hörte, er würde in Bielefeld eingesetzt, musste er erst einmal im Atlas nachsehen, wo diese Stadt liegt. Kein Wunder, immerhin hat Oliver Wessel 35 Jahre seines Lebens im Raum Heidelberg / Mannheim verbracht. Geboren in Offenbach, war der heute 38-Jährige als Baby mit der Familie nach Eberbach im Neckertal gezogen. Nach Ostwestfalen führte ihn schließlich der Beruf. »In diesem Job muss man flexibel sein«, sagt Wessel, der seit April 2003 die Geschäftsführung von IKEA in Brackwede innehat.
Als Quereinsteiger ist er zu dem schwedischen Möbelhaus gekommen. »So etwas passiert nicht allzu häufig«, berichtet der 38-Jährige. Nach Abitur und Bundeswehrzeit studierte er zunächst drei Semester Informatik. »Aber das war mir doch zu mathematisch, zu theoretisch. Ich brauchte eine praktische Aufgabe.«
Schließlich entschloss sich Wessel für ein Studium an der Berufsakademie, bei dem es sich um eine so genannte duale Ausbildung handelte, die zu dem Zeitpunkt nur in Baden-Württemberg und Sachsen angeboten wurde: Er war fest in einem Unternehmen - in diesem Fall in der Baumarktbranche - angestellt und verbrachte jeweils drei Monate in der Firma und drei Monate an der Universität. Nach dem Abschluss als Diplom-Betriebswirt (Berufsakademie) blieb er in der Baumarktbranche und erklomm relativ rasch viele Stufen auf der Karriereleiter. »Nach zwölf Jahren bei dem Unternehmen habe ich gedacht, dass es noch etwas anderes geben muss. Da IKEA ein herausragender Arbeitgeber im Einzelhandel ist, was die soziale Einstellung und die Marktposition betrifft, habe ich den Kontakt gesucht und gefunden.« Nach einem halben Jahr Traineezeit in Braunschweig kam er in die IKEA-Niederlassung Brackwede.
In Ostwestfalen - er lebt mit Partnerin in Enger-Pödinghausen - fühlt sich der 38-Jährige inzwischen sehr wohl. In seiner Freizeit fährt er Motorrad oder Fahrrad, hört Musik, liest - oder genießt die traute Zweisamkeit mit der Partnerin. Wer allerdings denkt, die Wohnung des IKEA-Geschäftsführers bestehe nur aus den Möbeln des eigenen Arbeitgebers, irrt. Wessel: »Wir haben auch IKEA-Möbel, aber nicht nur.« Stefanie Westing

Artikel vom 05.01.2006