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Bielefelds Polizisten
gehen auf die Straße

Großdemonstrationen gegen Sparmaßnahmen

Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Zum Schutz der Bevölkerung riskieren sie täglich ihr Leben und ihre Gesundheit - und werden gleichzeitig mit Stellenabbau und Gehaltskürzungen überzogen. Nun machen Bielefelds Polizisten ihren Unmut Luft.

Gleich zweimal veranstalten die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Demonstrationen in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Lauthals wollen die Bielefelder Ordnungshüter gemeinsam mit Kollegen aus allen Teilen des Landes NRW gegen die Sparpläne der Landesregierung protestieren. Den Auftakt macht zunächst die GdP am kommenden Freitag mit einem Sternmarsch durchs Regierungsviertel. Am Samstag, 14. Januar, will die kleinere DPolG beim Neujahrsempfang der CDU von sich hören lassen.
Urlaubsgeld für Polizisten gibt es schon lange nicht mehr, das Weihnachtsgeld ist bereits gekürzt und soll ganz gestrichen werden, zudem ist ein Stellenabbau bei den Ordnungshütern von 1450 Kräften im Gespräch. »Das geht so nicht weiter. Wir sind beim Personal schon jetzt hart auf Kante genäht«, sagt Holm Sternbacher, Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Bielefeld. Insgesamt wolle das Land den Polizeihaushalt von diesem Jahr an um etwa neun Millionen Euro zusammenstreichen, meint Sternbacher. Ein Unding, ist sich Bielefelds GdP-Chef mit Hans-Günter Dreger, Geschäftsführer des hiesigen DPolG-Kreisverbandes, einig: »Hinter uns kommt keiner mehr. Wir können keinen anrufen, der für die Sicherheit der Bürger garantiert.«
Auch wenn Bielefelds Polizisten in dieser und der nächsten Woche in Düsseldorf demonstrieren und vor den versammelten Politikern »ohrenbetäubenden Lärm machen wollen« (Dreger), bleibt Bielefeld trotzdem sicher. An beiden Demos würden Ordnungshüter ausschließlich in ihrer Freizeit teilnehmen, versichert der DPolG-Geschäftsführer.

Artikel vom 04.01.2006