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Ein Regisseur im Bann des edlen Ritters

Jacques Deschamps inszenierte das Doku-TV-Spiel um Don Quichotte


Arte, 22.40 Uhr: Um die Geschichte des »Ritters von der traurigen Gestalt« dreht sich das Doku-Spiel Don Quichotte oder die Missgeschicke eines zornigen Mannes, das Jacques Deschamps inszeniert hat. Dabei wechseln sich die Spielszenen und die Dokumentarteile ab.
Zum Inhalt: Die Vorbereitungen für eine Theaterinszenierung sind in vollem Gange: Der Regisseur wird selbst die Titelrolle des Stückes spielen, das als Mischung von Videoprojektionen, Marionetten- und Schattentheater konzipiert ist. Aus Angst vor einem Fluch, mit dem die Gestalt Don Quichotte angeblich belegt ist, fürchtet er um den Erfolg. Gefangen im Bann des Textes, ist er besessen davon, dem Mythos des Werkes auf den Grund zu gehen und die Epoche aufleben zu lassen, in der der tugendhafte, träumerische und pathetische Held immer wieder scheitert.
Das Drehbuch entstand unter der Mitarbeit von Olivier Lorelle. Im dokumentarischen Teil des Fernsehfilms kommen unter anderem Rodrigo de Zayas, Historiker und Musikwissenschaftler aus Sevilla und Experte für das »goldene« 16. Jahrhundert in Spanien, Jean-Christophe Victor, Geopolitiker und Autor des Arte-Magazins »Mit offenen Karten«, und Aline Schulman, Übersetzerin des »Don Quichotte«, zu Wort. Dank der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem so häufig gescheiterten Traum, die Figuren aus dem Roman von Cervantes in der heutigen Zeit wieder zu beleben, entsteht die Welt Don Quichottes.

Artikel vom 04.01.2006