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Ein Juwel kommt wieder zurück

Ausstellungsreigen in Berlin 2006: Zeughaus und Bode-Museum eröffnen

Berlin (dpa). Die Wiedereröffnung des Zeughauses Unter den Linden mit der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums und die Wiedereröffnung des Bode-Museums gehören zu den Höhepunkten des Berliner Ausstellungs- und Museumsjahres 2006.
Blick in die renovierte Eingangshalle des Bode-Museums auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte. Mitte dieses Jahres wird das Haus als Standort der Skulpturensammlung wieder öffentlich zugänglich sein.Foto: dpa

In den vergangenen zehn Jahren sind damit in der Hauptstadt 25 Museen neu oder wiedereröffnet worden, darunter die Gemäldegalerie am Kulturforum, das Jüdische Museum und das Filmmuseum am Potsdamer Platz.
Die Vorbereitungen für die neue Dauerausstellung im 300 Jahre alten Zeughaus, wo nach dem Zweiten Weltkrieg auch das DDR-Museum-für-Deutsche-Geschichte untergebracht war, laufen schon seit 2000. Sie soll mit 8000 Exponaten auf 7500 Quadratmetern einen Überblick über 2000 Jahre deutscher Geschichte geben. Die Eröffnung ist für den 5. Juni geplant. Die Berliner Museumsinsel, Europas größtes kulturelles Investitionsprojekt und UNESCO-Weltkulturerbe, erhält 2006 ein weiteres Juwel zurück: Im Juli wird das aufwendig sanierte Bode- Museum als Standort der Skulpturensammlung und des Museums für Spätantike und Byzantinische Kunst wiedereröffnet.
Eine große Themenausstellung eröffnet den Reigen der Berliner Ausstellungs-Highlights: Die Neue Nationalgalerie zeigt vom 7. Februar an bis zum 17. Mai »Melancholie - Genie und Wahnsinn in der Kunst«. Dazu wurden aus internationalen Museen und Sammlungen Meisterwerke aus Malerei, Grafik und Skulptur, Manuskripte und Dokumente zusammengetragen mit Werken unter anderem von Albrecht Dürer, Philipp Otto Runge, Arnold Böcklin und Pablo Picasso.
Die Ausstellung »Barock im Vatikan - Kunst und Kultur im Rom der Päpste« mit 300 Kunstwerken wird nach der Präsentation in der Bundeskunsthalle in Bonn (bis 19. März) auch in Berlin im Martin- Gropius-Bau vom 12. April bis 10. Juli gezeigt. Die teilweise erstmals aus dem Vatikan geliehenen Kunstwerke werden ergänzt durch Leihgaben aus Sammlungen.
Die gemeinsam von Berlin und Magdeburg 2006 geplante Europarats-Ausstellung »Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation« wird in beiden Städten vom 28. August bis zum 10. Dezember gezeigt, in der Hauptstadt im Deutschen Historischen Museum. Sie umspannt den Zeitraum von 962 bis 1806, die Zeit von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters (Magdeburg) und den Übergang des alten Reiches in die neuen Staaten (Berlin).
Bereits am 25. März wird nach rund dreijähriger Restaurierungs- und Umbauzeit das Museum »Liebermann-Villa am Wannsee« eröffnet. Gezeigt wird eine Ausstellung mit Gartengemälden, Pastellen und Grafik von Max Liebermann (1847-1935), außerdem informiert eine Dokumentationsausstellung über die Geschichte des Hauses und der Familie Liebermann. Der bedeutende deutsche Expressionist und Ehrenbürger Berlins hatte sich 1910 am Wannsee einen der ersten Reformgärten in Deutschland anlegen lassen und hier 25 Sommer verbracht, in denen 400 Bilder entstanden.

Artikel vom 03.01.2006