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Einzelhandel in OWL stark

Umsatz 2005 etwa auf Vorjahresniveau - »Besser als Gesamtdeutschland«

Von Edgar Fels
Bielefeld/Paderborn (WB). Der ostwestfälisch-lippische Einzelhandel hat das vergangene Jahr vermutlich auf Vorjahresniveau abgeschlossen und blickt mit Zuversicht in das Jahr 2006.

»Endgültige Zahlen liegen zwar noch nicht vor«, sagte gestern Jörg Beyer, Specher des Einzelhandelsverbandes OWL in Bielefeld. Es zeichne sich aber ab, dass die Region über alle Branchen hinweg besser abschneide als Gesamtdeutschland. »Das ist eine gute Nachricht«, betonte Beyer. Für Gesamtdeutschland zeichne sich derzeit ein Minus von 0,5 bis 1,0 Prozent ab. Beyer: »In OWL haben wir vermutlich das Vorjahresergebnis von 10,8 Milliarden Euro Umsatz erreicht.« Einige Städte wie Gütersloh hätten ihr Vorjahresergebnis sogar übertroffen.
»Ostwestfalen-Lippe ist eine kraftvolle Wirtschaftsregion«, begründete Beyer das verhältnismäßig gute Abschneiden der hiesigen Händler. Unter dem Strich sei man auch mit dem Weihnachtsgeschäft 2005 zufrieden. Ein kräftiger Endspurt in der letzten Woche des Jahres habe die Kassen nochmals klingeln lassen.
Zu den »Gewinnern« habe vor allem die Unterhaltungselektronik gehört. Diese Branche verzeichne im Gesamtjahr zweistellige Umsatzzuwächse, sagte Beyer. Der Boom liege vor allem in der großen Nachfrage nach Digitalkameras, Handys und Flachbildschirmen begründet. »Hier hat sich der eine oder andere sicher selbst beschenkt.« Die Nachfrage nach neuen Fernsehgeräten werde nach seiner Einschätzung bis zur Fußball-Weltmeisterschaft anhalten. Aber auch im Bereich Textilien sei eine »positive Stimmung« zu verzeichnen. Hier sorgten Produktneuheiten - wie etwa der Anzug, der keine Gerüche annimmt - für zusätzliche Nachfrage.
Auch für 2006 sei der Handel deutlich positiver gestimmt als er es noch vor einem Jahr für 2005 war. Dies habe eine Umfrage des Einzelhandelsverbandes OWL unter seinen etwa 2500 Mitgliedern im Dezember ergeben. »Natürlich hoffen wir auf mehr Konsum«, sagte Beyer weiter. Die Vorzeichen seien durchaus gut. So erhoffen sich viele Branchen, von der Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr im eigenen Land profitieren zu können. Auch die geplante Mehrwertsteuererhöung von 16 auf 19 Prozent von 2007 an werde Beyer zufolge dafür sorgen, dass Kaufentscheidungen vorgezogen werden.
Einen weiteren neuen Kaufanreiz will der Handel von Montag an, 23. Januar, mit dem bundesweit koordinierten Winterschlussverkauf (WSV) geben. Beyer: »Die Bürger können aber davon ausgehen, dass bereits am Samstag davor viele Preise reduziert sind.« Bei dem so genannten »freiwilligen« WSV zeichne sich erneut eine große Beteiligung von etwa drei Vierteln der Geschäfte ab, sagte der Sprecher des Hauptverbandes des deutschen Einzelhandels, Hubertus Pellengahr. Um die Lager zu räumen, soll der WSV zumeist zwei Wochen dauern. Schon jetzt locken aber viele Läden mit Rabatten. Seit Juli 2004 können Geschäfte frei über Sonderaktionen entscheiden.
Was das Weihnachtsgeschäft bundesweit angeht, so erzielte der Handel mit etwa 68 Milliarden Euro den Umsatz des Vorjahres. In den vergangenen drei Jahren waren die Erlöse rückläufig gewesen waren.

Artikel vom 03.01.2006