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Hoffen auf Nachlass

Lehmbruck-Museum ist ziemlich optimistisch

Duisburg (dpa). Die Verhandlungen um einen Ankauf des Künstler-Nachlasses von Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) für das Museum in Duisburg sind auf gutem Weg.

»Natürlich bin ich optimistisch«, sagte der Direktor des Lehmbruck-Museums, Christoph Brockhaus, gestern. Die Erben Lehmbrucks, der zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts zählt, hatten der Museumsstiftung Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen angeboten. Auch Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) zeigte sich kürzlich sicher, eine »einvernehmliche und tragfähige Lösung« bei den Verhandlungen zu finden.
Das von einer Stiftung getragene Museum besitzt bereits eine große Sammlung zum Lebenswerk des in Duisburg geborenen Künstlers, die im Verlauf von Jahrzehnten zusammengekommen ist. Sie umfasst nahezu 90 der insgesamt 100 Skulpturen Lehmbrucks, dazu mehrere Gemälde und jeweils mehr als 30 Zeichnungen und Druckgrafiken. Als Leihgabe sind 33 Skulpturen teils in anderen Materialfassungen, 18 Gemälde, mehr als 1000 Zeichnungen sowie mit fast 200 Blättern nahezu das gesamte Druckgrafik-Werk Lehmbrucks im Hause.
Die Summe für den möglichen Erwerb wollte Brockhaus nicht nennen. Das Kuratorium der Museumsstiftung habe sich einstimmig für die Ankaufsgespräche ausgesprochen und neben der Stadt habe auch das Land NRW »positiv reagiert«. Der Nachlass des Duisburger Bergmannssohnes, der früh in Paris zu Ruhm gekommen war und der mit Ernst Barlach zu den bedeutenden Bildhauern der Klassischen Moderne zählt, stellt ein nationales Kulturgut von internationaler Bedeutung dar.

Artikel vom 03.01.2006