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Parteienverdrossenheit ist hausgemacht

Regierungen wollen »Wahlhelfer« belohnen

Hat das Personalkarussell gestoppt: Horst Köhler.

Zu dem Beitrag »Köhler stoppt Personenkarussell«:
Der Bundespräsident verdient Hochachtung. Denn die Weigerung, seine Unterschrift zu geben, um verschiedene Spitzenbeamte aus den Bundesministerien zu entlassen, erspart der Regierung und damit dem Steuerzahler sehr viel Geld.
Bisher wurden bei einem Regierungswechsel gut ausgebildete, kompetente Beamte in den gut bezahlten »Ruhestand« geschickt, weil sie einem anderen »Partei-Regime« gedient hatten. Bei parlamentarischen (!) Staatssekretären ist das verständlich, bei beamteten Staatsdienern, vom Staatssekretär bis zum leitenden Spitzenbeamten, ist dieser »Rauswurf« mit guter Pension dem normal denkenden Bürger aber gar nicht verständlich.
Denn nach dem Beamtengesetz ist selbiger ein Staatsbediensteter und durch seinen Eid dem Staat und nicht der Partei zur Erfüllung seiner Aufgaben verpflichtet. Es ist aber schon zur penetranten Gewohnheit geworden, diese Stellen mit eigenen Vasallen zu besetzen. Jede neue Regierung möchte ihren getreuen Wahlhelfern ja irgendwie an den Pfründen des Mammons Platz schaffen.
Kein Wunder, wenn Bürger und somit auch Wähler sich auch deshalb von der Parteienpolitik abwenden. Für sich und »Freunde« zu sorgen, bei allen übrigen aber mit rigorosen Sparmaßnahmen die Landes- und Bundeskassen aufzufüllen, das kommt nicht an. Die Parteienverdrossenheit ist hausgemacht.
GERD ZELL37671 Höxter

Artikel vom 06.02.2006