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Hingis ist wieder da

Tennis: Schweizerin feiert bei der Rückkehr einen Sieg

Gold Coast (dpa). Als wäre nichts gewesen: Martina Hingis hat bei ihrem Comeback auf dem Tennis-Platz regiert wie zu besten Zeiten. Die ehemalige Weltranglisten-Erste siegte gestern beim WTA-Turnier in Gold Coast 6:2, 6:1 über Maria Vento-Kabchi aus Venezuela und ließ alle Skeptiker erst einmal verstummen.

Auch für Thomas Haas begann das neue Jahr erfolgreich, aber viel mühsamer: Der Hamburger gewann sein Auftaktmatch beim ATP-Turnier in Doha 5:7, 6:2, 7:5 gegen Stanislas Wawrinka (Schweiz) und trifft nun auf den Briten Tim Henman. Für den 28-jährigen Haas, der sich nicht nur von seinem Trainer David »Red« Ayme, sondern auch von seinen langen Haaren getrennt hat, war es der erste Auftritt unter seinem neuen Coach Thomas Hogstedt. Der Schwede hatte bisher Nicolas Kiefer betreut und sah, wie Haas häufig haderte und gegen den hart schlagenden Wawrinka eine 5:2-Führung im dritten Satz noch abgab. Am Ende brachte ihm ein Vorhand-Passierball nach 2:25 Stunden den Sieg.
»Wartet meine nächsten Matches ab. Ich kann noch besser spielen«, warnte Martina Hingis die Konkurrentinnen. Im australischen Urlaubsparadies bei Brisbane ist die an Nummer sieben gesetzte Tschechin Klara Koukalova nächste Kontrahentin der 25 Jahre alten Schweizerin. Beim ersten Auftritt seit ihrer Niederlage gegen die Heidelbergerin Marlene Weingärtner vor elf Monaten in Thailand legte Hingis ihre Anfangsnervosität gegen die letztjährige US-Open-Achtelfinalistin Vento-Kabchi schnell ab und agierte viel druckvoller als Ende 2002. Damals hatte sie wegen anhaltender Fußverletzungen eine Pause für unbestimmte Zeit genommen. Nach dem missglückten Match in Pattaya im Februar hatte sich Hingis wieder zurückgezogen.
»Unter den Umständen und nach der dreijährigen Pause würde ich mir eine Zwei geben, manchmal war es noch besser«, urteilte sie diesmal über ihre Leistung. »Ich wüsste nicht, was ich noch besser hätte machen können. Das Ergebnis sagt alles.« Die Gewinnerin von fünf Grand-Slam-Titeln will das folgende Turnier in Sydney dank einer Wildcard als Generalprobe für die am 16. Januar beginnenden Australian Open nutzen, die sie drei Mal gewann. 2002 hatte sie dort ihr bisher letztes großes Finale bestritten.
Für den ersten deutschen Sieg im Jahr 2006 sorgte noch vor Haas Philipp Kohlschreiber. Beim ATP-Turnier in Adelaide gewann der letztjährige Achtelfinalist der Australian Open 6:4, 6:3 gegen den Australier Chris Guccione. Nächster Gegner ist voraussichtlich der topgesetzte Lokalmatador Lleyton Hewitt.
Beim Hopman-Cup in Perth erlebte Vorjahresfinalist Argentinien mit dem 1:2 gegen die Niederlande eine Auftaktüberraschung. Die Südamerikaner sind heute nächster Gegner von Nicolas Kiefer und Anna-Lena Grönefeld, die mit 2:1 über Australien in das Turnier gestartet waren.

Artikel vom 03.01.2006