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Flug kostete 37 600 Euro

Kostenbeteiligung Chrobogs wird geprüft


Berlin (dpa). Nach der Befreiung von Jürgen Chrobog und seiner Familie aus jemenitischer Geiselhaft ist noch keine Entscheidung über eine Kostenbeteiligung des ehemaligen Staatssekretärs gefallen. Dies werde »zur gegebenen Zeit und vor dem Hintergrund der gesetzlichen Bestimmungen« geprüft, sagte gestern ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA). Die Familie Chrobog, die sich drei Tage lang in der Gewalt von Entführern befand, war am Sonntag mit einer Challenger der Luftwaffe nach Deutschland zurückgekehrt.
Eine Challenger-Flugstunde kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums 4700 Euro. Inklusive einer Zwischenlandung auf Kreta waren die Chrobogs am Sonntag etwa acht Stunden unterwegs. Die Kosten würden sich danach auf 37 600 Euro belaufen. Bereits am Montag hatte das Auswärtige Amt darauf hingewiesen, dass durch die Mitnahme der Chrobogs keine Zusatzkosten entstanden seien, weil sich das Flugzeug wegen des Entführungsfalls ohnehin in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa befand und nach Deutschland zurückkehren musste. Der AA-Sprecher bekräftigte noch einmal, dass sich Deutsche, die im Ausland in Not geraten sind, auf die Fürsorgepflicht des Staates verlassen könnten. Chrobog sei auch kein Fehlverhalten vorzuwerfen, weil er sich an die Sicherheitshinweise des Ministeriums gehalten habe. An einer Überarbeitung der Reiseempfehlungen für den Jemen wird derzeit gearbeitet.

Artikel vom 04.01.2006