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Mehr Sterbebegleitung

54 000 Menschen durch Hospize betreut


Dortmund (dpa). In ihrer letzten Lebensphase sind 2005 in Deutschland 54000 Menschen durch Hospizdienste sowie in Hospizen und speziellen Klinikstationen begleitet worden. Dies seien 6,6 Prozent der Verstorbenen, berichtet die Deutsche Hospiz Stiftung. 2004 waren es 6,1 Prozent. Die Patienten-Schutzorganisation sieht trotz des Anstiegs »kaum Verbesserungen für die Versorgung Sterbender«. Ziel müsse ein Versorgungsgrad mit stationären Einrichtungen von 40 Prozent sein.
Der Ärzteverband Marburger Bund forderte von der Politik mehr Geld für die Förderung der Schmerztherapie und den flächendeckenden Aufbau von »dringend benötigten« Hospizeinrichtungen. »Was die würdevolle und professionelle Sterbebegleitung angeht, ist Deutschland noch ein Entwicklungsland«, erklärte Verbandschef Frank Ulrich Montgomery. Todkranke Menschen hätten ein Recht auf ausreichend menschliche und medizinische Begleitung in der letzten Lebensphase.
Von den 54 000 Menschen sind 35000 durch 1042 ambulante Hospizdienste ehrenamtlich begleitet worden. Der Vorstand der Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, begrüßte das Engagement der Helfer. »Dennoch liegt darin die Gefahr, dass Politik und Gesellschaft dies als Vorwand nehmen, nichts an den Versorgungsstrukturen für schwerstkranke und sterbende Menschen zu ändern«.
www.hospize.de

Artikel vom 05.01.2006