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Chrobog zahlt für Rettungsaktion

Entführer droht mit Tötung der fünf verschleppten Italiener in Jemen


Berlin/Sanaa (Reuters/dpa). Ex-Staatssekretär Jürgen Chrobog will einen Teil der Kosten für seine Rettung selbst bezahlen. Chrobog habe dies angeboten, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Jäger, gestern in Berlin. Durch den Rücktransport Chrobogs und seiner Familie mit einer Maschine der Bundeswehr seien keine zusätzlichen Kosten für den Steuerzahler entstanden. Das Flugzeug der Luftwaffe habe sich bereits »im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Befreiung Chrobogs« in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa befunden und habe ohnehin nach Deutschland zurückkehren sollen. Chrobog war mit seiner Familie nach viertägiger Geiselhaft im Jemen freigekommen und am Sonntag auf dem Köln-Bonner-Flughafen gelandet.
Die Entführer von fünf in Jemen verschleppten Italienern haben gedroht, ihre Geiseln zu töten, sollte das Militär eine Befreiungsaktion starten. Die zwei Männer und drei Frauen waren am Vortag in der ostjemenitischen Provinz Marib von Mitgliedern des Al-Saidi-Stammes entführt worden. Die Geiselnehmer wollen acht wegen Blutrache inhaftierte Angehörige freipressen. Bemühungen um eine Freilassung der Geiseln liefen indes auf Hochtouren. Die drei Frauen waren am Sonntag zunächst wieder freigelassen worden, kehrten Stunden später aber freiwillig in Geiselhaft zurück. Sie hatten sich der Trennung von ihren männlichen Begleitern widersetzt.

Artikel vom 03.01.2006