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Sternsinger helfen in Lettland

Kaspar, Melchior und Balthasar werden am 4. Januar ausgesendet


Paderborn (WB/ewp). »Kinder schaffen das«. Unter diesem Leitwort steht die Sternsinger-Aktion im Erzbistum Paderborn. Zum ersten Mal lenken die Sternsinger, die als Kaspar, Melchior und Balthasar von Haus zu Haus ziehen und für einen guten Zweck sammeln, die Aufmerksamkeit nach Osteuropa. In Bauska in Lettland entsteht eine Tagesstätte für Kinder und Jugendliche. Diese Einrichtung steht im Mittelpunkt der Aktion Dreikönigssingen 2006 für das Erzbistum.
Das Projekt ist eines von 3000 Projekten in aller Welt, die mit Mitteln der Aktion Dreikönigssingen unterstützt werden. Im vergangenen Jahr hatten die Sternsinger bundesweit mehr als 47 Millionen Euro gesammelt, im Erzbistum Paderborn waren es 2,8 Millionen Euro. Das Geld geht zunächst zentral zum Kindermissionswerk/Die Sternsinger nach Aachen, wo die Projekte betreut werden. Von dort aus wird es dann weitergeleitet in alle Welt.
Im Erzbistum Paderborn beginnt das Dreikönigssingen am Mittwoch, 4. Januar, um 15 Uhr mit einem zentralen Aussendungsgottesdienst in Delbrück-Ostenland. Den Gottesdienst feiern Weihbischof Matthias König und Bischof Anton Justs aus Lettland. Justs ist Bischof des Bistums Jelgava, in dem die Stadt Bauska liegt. Über den Bischof war der Kontakt zur Pädagogin Ina Abace, Leiterin der Tagesstätte, geknüpft worden.
Bei er neuen Tagesstätte in Bauska geht es nicht ausschließlich um eine materielle Armut der Kinder, sondern um seelische Verletztheit. »Denn der Mensch lebt eben nicht nur vom Brot allein«, betonte Pastor Frank D. Niemeier, Diözesanpräses der Schützenjugend, der bereits zweimal mit einer Delegation in Lettland war.
Die Folgen der Sowjetzeit lägen »wie Nebel« auf den Seelen der Menschen. Viele seien scheu, misstrauisch, und es falle ihnen schwer, Hilfe anzunehmen. Auch das Angebot, die Tagesstätte in den Mittelpunkt der Sternsingeraktion zu stellen, habe zunächst für Skepsis gesorgt. Niemeier: »Aber als wir gesagt haben, dass hier Kinder Kindern helfen, waren Ina und ihre Mitstreiterinnen begeistert.«

Artikel vom 02.01.2006