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Benedikt XVI. segnet
und dankt Bielefelderin

Renate Ridder freut sich über Post vom Papst

Von Uta Jostwerner und
Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). »Wenn etwas von Herzen kommt, dann gibt es kein Zögern, man muss es sofort tun«, sagt Renate Ridder. Ihrer Spontaneität hat die Bielefelderin zu verdanken, dass ihr kürzlich Post von Papst Benedikt XVI. ins Haus flatterte -Êals Dankeschön für die guten Wünsche und das Geschenk, das die 56-Jährige einer spontanen Eingebung folgend dem Nachfolger Petri in den Vatikan schickte.

»Das Staatssekretariat des Heiligen Stuhles entbietet Ihnen freundliche Grüße und bestätigt Ihnen den Eingang Ihrer werten Nachricht«, heißt es in dem Schreiben, das aus der Apostolischen Nuntiatur in Berlin stammt und das päpstliche Wappen im Briefkopf trägt. Und weiter: »Der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. dankt allen Gläubigen und Menschen guten Willens für die Verbundenheit im Gebet sowie für die zahlreichen Gaben und die guten Wünsche, die er anläßlich seiner Wahl zum Nachfolger Petri empfangen durfte. Als Unterpfand reicher himmlischer Gnaden erteilt Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Ihnen auf die Fürsprache der heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus von Herzen den Apostolischen Segen.« Unterzeichnet ist der kirchliche Gruß von Monsignore Gabriel Caccia, einem Assessor des Vatikans. Der ganze Stolz der Adressatin gilt jedoch einer Autogrammkarte, auf deren Rückseite Papst Benedikt persönlich unterzeichnet hat mit »Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Benedikt XVI. Papst.«
Schließlich hatte Renate Ridder im April 2005 die Prozedur der Papstwahl vor dem Fernseher minutiös mitverfolgt und insgeheim dem deutschen Kardinal Joseph Ratzinger die Daumen gedrückt. »Eigentlich bin ich ja evangelisch. Aber ich fand das so spannend und habe mich von der allgemeinen Begeisterung anstecken lassen«, erzählt sie und lacht.
Mit Freundinnen habe sie am Abend der Wahl mit einem Glas Sekt auf Benedikt XVI. angestoßen und kurz darauf den Entschluss gefasst, dem Papst ein Geschenk zu machen. »Ich hatte in der Zeitung gelesen, dass der neue Papst in seiner Freizeit gerne Musik von Mozart hört«, erinnert sich Renate Ridder, die - wie's der Zufall so will -Êkurz zuvor auf einem Flohmarkt eine kleine Mozartbiografie mit einliegender Musik-CD erworben hatte.
»Die Sachen habe ich zu einem hübschen Päckchen geschnürt und auf die Post getragen«, erzählt Ridder. Die Postangestellte habe sich noch so nett nach der korrekten Adresse erkundigt, dann sei das Paket per Einschreiben an den Vatikan gegangen. Renate Ridder: »Irgendwann habe ich nicht mehr daran gedacht.« Umso größer sei die Freude gewesen, als sie Monate später der Brief der päpstlichen Nuntiatur in den Händen hielt.

Artikel vom 31.12.2005