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Hwang sieht Komplott

Forscher vermutet Feinde in seinem Labor


Seoul (dpa). Der in einen Fälschungsskandal verwickelte südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk sieht sich als Opfer eines Komplotts. Er bestreite, seine als bahnbrechend gefeierte Studie über geklonte, maßgeschneiderte Stammzellen für Patienten gefälscht zu haben, berichtet die buddhistische Zeitung »Beopbo«.
Nach Hwangs Überzeugung seien die Stammzellen in seinem Labor absichtlich vertauscht worden. »Ich denke, jemand hat dies seit langem konkret geplant«, zitiert ihn das Blatt. Er selbst könne das Verfahren zur Herstellung maßgeschneiderter Stammzellen jederzeit wiederholen. Eine Untersuchungskommission der Seouler Nationaluniversität war zuvor zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich bei der im Mai 2005 veröffentlichten Stammzellen-Studie Hwangs um eine komplette Fälschung handelte.
Nach dem Willen des Klonforschers sollte in seinem Fall die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden. »Innerhalb von zwei Tagen« würden die Ermittler die Vertauschungen herausfinden, wird Hwang weiter von »Beopbo« zitiert. Sein Fall gilt als einer der größten Wissenschaftsskandale der vergangenen Jahre.

Artikel vom 02.01.2006