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Heißester Silvestertag - 45 Grad

Extremwetter in Australien - globaler Jahreswechsel weitgehend friedlich

Berlin/Los Angeles/Sydney (WB/dpa). Mit spektakulären Feuerwerken und rauschenden Festen haben die Menschen weltweit das neue Jahr 2006 begrüßt.

Bei der deutschlandweit größten Silvesterparty in Berlin fiel der offizielle Startschuss für das Jahr der Fußball-WM. Eine Million Menschen feierten Mitternacht zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule. Als erste hatten schon zwölf Stunden zuvor die Bewohner der Kiribati-Inseln in der Südsee das Jahr 2006 begrüßt - während ihre Nachbarn im direkt östlich der Datumsgrenze gelegenen südpazifischen Inselstaat Samoa als letzte erst 24 Stunden später darin ankamen.
Wetterextreme kennzeichneten den Wechsel in Australien und den USA: In der Hafenstadt Sydney wurden gestern bis zu 45,2 Grad gemessen, was die zweithöchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor fast 150 Jahren war. In der Folge mussten Feuerwehrleute im Bundesstaat New South Wales auch heftige Buschbrände bekämpfen.
Im sonst gleichfalls eher sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien das entgegengesetzte Bild: Tausende Bürger mussten den Jahreswechsel in Notunterkünften verbringen, nachdem ein pazifischer Sturm mit unglaublichen Regenmengen unter anderem die Landeshauptstadt Sacramento heimgesucht hatte.
In Moskau begrüßten Zehntausende dagegen bei ungewöhnlich mildem Winterwetter das neue Jahr. Auf dem Roten Platz durfte in diesem Jahr allerdings kein Alkohol getrunken werden. Auch ohne den sonst obligatorischen Krimsekt herrschte zwischen Kremlmauern und Basilius-Kathedrale jedoch eine ausgelassene Stimmung. Damit taten es die Moskowiter den Menschen in New York gleich: Bei der Feier auf dem Times Square sind aus Sicherheitsgründen schon lange alkoholische Getränke verboten.
Ungeachtet eines massiven Polizeiaufgebotes wurden in der Silvesternacht in Frankreich 425 Autos in Brand gesteckt. Allein in Paris waren 4500 Polizeibeamte eingesetzt, während etwa 500 000 Menschen auf der Prachtallee Champs-ƒlysées und in der Nähe des Eiffelturms feierten.
In London konnte selbst ein nächtlicher Streik bei der U-Bahn die Stimmung nicht trüben. Als Big Ben Mitternacht schlug, begrüßten 250 000 Nachtschwärmer das neue Jahr im Licht eines der schönsten Feuerwerke, die London je erlebt hat. Zudem folgten viele U-Bahnmitarbeiter dem Streikaufruf der Gewerkschaft nicht. Der befürchtete Totalausfall der »Tube« blieb aus, nur 31 der 275 U-Bahnhöfe waren in der Nacht geschlossen.
Mehrere Millionen Menschen begrüßten in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro mit einem prächtigen Feuerwerk bei feurigen Samba-Rhythmen das Jahr 2006. Allein an der weltberühmten Copacabana feierten zwei Millionen Silvester.

Artikel vom 02.01.2006