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Von Manfred Matheisen

Bielefelder
Optik

Neue Impulse aus dem Rathaus


Nach der letzten Sitzung des Rates Mitte Dezember ist die Politik in die Winterferien gegangen. Die Akteure machen Pause nach einem anstrengenden Jahr, das geprägt war von den Wahlkämpfen im Land und im Bund. Das zweifache Ringen um die Mehrheiten hat die Kräfte der Parteien gebunden. Die Kommunalpolitik spielte deshalb eher die zweite Geige. Leider.
Denn es gibt genug zu tun. Im zu Ende gehenden Jahr verging kaum ein Monat, in dem nicht ein Großprojekt angestoßen wurde. Sennesee, Technisches Rathaus, Erweiterung der Einzelhandelsfläche im Neumarkt-Quartier, ein »Strandgarten« am Obersee - die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Herausgekommen ist aber bislang außer Machbarkeitsstudien und Arbeitskreisen nichts. Nun will gut Ding natürlich Weile haben. Man kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, als scheue sich die Politik davor, Entscheidungen zu treffen.
Das mag daran liegen, dass es keine klaren Mehrheitsverhältnisse im Rathaus gibt und sich deshalb manche Diskussion im Kreise dreht. Es mag aber auch sein, dass niemand so recht weiß, wo es nun lang gehen soll.
Dabei bietet 2005 auch Beispiele dafür, dass Entschlussfreudigkeit früherer Jahre sich auszahlt. Die Altstadtsanierung ist nach holprigem Beginn zeitgerecht ins Ziel gekommen. Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Die Rundum-Renovierung des Stadttheaters befindet sich auf gutem Weg. Auch dieser Kraftakt wird einen erfolgreichen Abschluss finden.
Für das neue Jahr wünschen sich die Bürger wieder mehr Impulse aus dem Rathaus. Die knappen öffentlichen Kassen erleichtern das Geschäft gewiss nicht. Das darf aber nicht als Ausrede dafür gelten, alles auf die lange Bank zu schieben. So würde Entwicklung blockiert. Und der Mut, die Dinge konsequent anzupacken, hat sich letztlich immer ausgezahlt.

Artikel vom 31.12.2005