31.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kanzlerin fordert gute Vorsätze

»Einfach anfangen - morgen früh«

Berlin (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutschen aufgefordert, zum neuen Jahr gute Vorsätze auf allen Gebieten zu fassen.Merkel: Gute Wünsche und Forderungen an alle.

»Wie wäre es, wenn wir uns heute Abend das Ziel setzen, im kommenden Jahr überall noch ein wenig mehr als bisher zu vollbringen«, sagte Merkel in ihrer ersten Neujahrsansprache als Regierungschefin, die am Freitag in Berlin vorab veröffentlicht wurde. »Deutschland ist das Land der Ideen. Aber von unseren Ideen leben - das können wir nur, wenn wir sie auch in die Tat umsetzen.« Und: »Fangen wir einfach an - morgen früh.«
Merkel räumte ein, dass vielen Bürgern mit Sorgen um den Arbeitsplatz oder Betriebspleiten bereits sehr viel abverlangt werde. »Ich wage es dennoch noch einmal: Ich möchte uns ganz einfach ermuntern herauszufinden, was in uns steckt!« Jeder solle mit einem ersten Schritt anfangen - »zu Hause, in der Familie, mit Kindern, am Arbeitsplatz, mit Kranken, mit Behinderten, mit bei uns lebenden Ausländern, in Vereinen, Selbsthilfegruppen, Initiativen, Kirchen und vielem mehr«.
Auch die Bundesregierung wolle viele kleine Schritte gehen, »aber in die richtige Richtung«, bekräftigte Merkel. Sie warnte vor unerreichbaren Zielen und unhaltbaren Versprechungen. Das Ziel sei: »Unser Land in zehn Jahren wieder an die Spitze Europas zu führen.« Die Regierung werde angesichts schwieriger Haushaltslage überall sparen - »nur nicht bei Forschung, Entwicklung, Bildung und Ausbildung«.
Eine große Chance für Deutschland sieht die Kanzlerin in der Fußballweltmeisterschaft. »Natürlich drücken wir unserer Mannschaft die Daumen«, sagte sie. Die Chancen seien gar nicht schlecht. »Die Frauenfußball-Nationalmannschaft ist ja schon Fußballweltmeister, und ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das Gleiche leisten können wie Frauen.«

Artikel vom 31.12.2005