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Der »Endspurt« hat begonnen

Handball-Bundesliga: Ostwestfalen nutzen EM-Pause zur Aufarbeitung

Lemgo/Lübbecke (WB). Abpfiff im Handball-Oberhaus - und erst am 11. und 12. Februar geht die Punktejagd weiter. Die lange Europameisterschafts-Pause soll zur Vorbereitung auf das Restprogramm genutzt werden. Denn hier haben die drei ostwestfälischen Vertreter TBV Lemgo, TuS N-Lübbecke und GWD Minden noch viel aufzuarbeiten.

Der TBV Lemgo, als Meisteranwärter in das Rennen gegangen, muss die Titelambitionen bei zehn Punkten Rückstand zum Spitzenreiter THW Kiel längst abschreiben. Lemgo belasten nach 18 Partien schon zwölf Miese, das riecht nach Krise. Denn der TBV spielt zwar inzwischen in seiner schönen, neuen Halle, sah aber trotzdem zu oft »alt« aus. Das 34:29 gegen den Wilhelmshavener HV war auch nur ein Pflichtsieg.
Trainer Volker Mudrow, beim Jahresabschluss-Ball hoch engagiert und dafür von den Schiedsrichtern mit der Gelben Karte »belohnt«, ließ mit Daniel Stephan und Volker Zerbe zwei Ex-Nationalspieler während der gesamten 60 Minuten auf der Bank. Zwei Routiniers, immer wieder durch Verletzungen und Krankheiten zurück geworfen, sollen im Februar wieder mit frischer Kraft angreifen. Mudrow fordert: »Dann muss die Aufholjagd beginnen.« Bester Schütze beim Heimerfolg gegen Wilhelmshaven war wieder einmal Jicha, der zehn Treffer auf sein Konto bringen konnte.
Der TuS N-Lübbecke ließ es einen Tag vor Silvester beim 40:25-(18:9)-Erfolg über den Top-Abstiegskandidaten SV Concordia Delitzsch mächtig krachen. Das erste Gegentor fiel erst nach über zwölf Minuten - zum Stande von 9:1. Klar, dass nach dem Erfolg Trainer Jens Pfänder überaus zufrieden war: »Wir gehen mit einem sehr positiven Erlebnis in die lange Pause.« Die für die TuS-Fans besonders extrem wird. Schließlich findet das nächste Heimspiel erst wieder in acht Wochen (25. Februar gegen Wilhelmshaven) in der Kreissporthalle statt. Bis dahin muss das Team den Weggang von Rückraum-Linkshänder Jan-Thomas Lauritzen (wechselt nach Flensburg) kompensiert haben. Pfänder: »Wir werden hart daran arbeiten - und vielleicht haben wir dann auch einmal in einem knappen Spiel das nötige Quäntchen Glück.«
GWD Minden muss den schweren Kampf gegen den Abstieg fortsetzen. Nach dem 17:30 zum »Finale« 2005 beim VfL Gummersbach steht das Team mit nur sieben Zählern weiter auf dem vorletzten Rang. Und der Start nach der EM-Pause verspricht wieder keinen Sieg: Dann kommt Spitzenreiter Kiel. Fast unlösbar ist auch die nächste Aufgabe von Nettelstedt, die Anfang Februar in Flensburg antreten müssen. Dagegen ist in Lemgo ein Erfolg fest eingeplant: Kellerkind Pfullingen erscheint.

Artikel vom 02.01.2006