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16-Jähriger gesteht Friseurgeschäft-Überfall

Polizeibeamte hatten bei Wohnungsdurchsuchung nahe des Tatortes den »richtigen Riecher«


Senne (ho). Der versuchte Raubüberfall auf einen Friseursalon in der Max-Planck-Straße in Senne einen Tag vor Heiligabend (das WESTFALEN-BLATT berichtete) ist aufgeklärt. Als mutmaßlichen Täter nahm die Polizei einen 16-jährigen gebürtigen Syrer fest. Dieser wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft des Tatortes bei seinen Eltern.
Der junge Mann war am Freitagmorgen vergangener Woche maskiert in den Friseursalon Sielemann gestürmt, hatte eine im Vorraum wartende Kundin von hinten am Hals gepackt und sie gewürgt. Zudem hantierte er mit einem langen Messer, mit dem er die 57-jährige zuckerkranke Frau bedrohte. Der war der Täter schon vor dem Geschäft aufgefallen, als er am Boden hockte und sein Gesicht verbarg.
Mit den lautstark gebrüllten Worten »Überfall! Geld her!« forderte der Räuber Bares. Als die bedrohte Frau und die Geschäftsinhaberin um Hilfe riefen, ließ der Mann von seinem Opfer ab, warf die Maskierung fort und flüchtete zu Fuß. Eine Polizei-Fahndung blieb zunächst ergebnislos.
Polizeibeamte des Kriminalkommissariates Süd hatten »den richtigen Riecher«, als sie nach den Weihnachtsfeiertagen eine Wohnung wegen eines Diebstahldeliktes durchsuchten, dabei auf den jungen Mann stießen. Der hatte eine auffällige Ähnlichkeit mit der Personenbeschreibung des bis dahin unbekannten Räubers.
Und als dann neben Diebesgut aus diversen Einbrüchen auf einem Schrank ein Küchenmesser gefunden wurde, nahmen die Beamten den 16-Jährigen fest. Wie sich herausstellte, war das gefundene Messer nicht die Tatwaffe.
Der Festgenommene steht im Verdacht, für mehrere Einbrüche im Bielefelder Süden, möglicherweise mit Mittätern, verantwortlich zu sein. Er räumte den versuchten Überfall ein. Für die Polizei ist er kein Unbekannter. Er wurde dem Jugendrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.

Artikel vom 30.12.2005