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Privatpatienten
im Nachteil


Zum Thema Zwei Klassen-Medizin:
Auch ich habe sie kürzlich erfahren: die real existierende Zwei-Klassen-Medizin. Meine Frau hatte vor vier Jahren einen schlimmen Schlaganfall. Die erforderlichen Therapien wurden seither kontinuierlich gekürzt. Zur Zeit darf sie nur noch einmal pro Woche zur Sprachtherapie und Krankengymnastik gehen, obwohl vom Facharzt mehr verordnet wurde.
Neulich lernte ich eine Dame kennen, die ebenfalls vor etwa vier Jahren einen Schlaganfall erlitten hat. Sie kann augenscheinlich besser laufen und auch besser sprechen als meine Frau, bekommt aber wöchentlich je zweimal Sprachtherapie, Krankengymnastik und auch Ergotherapie.
Übrigens: Die besagte Dame ist gesetzlich versichert bei der Barmer. Wir hingegen gehören zu den von vielen beneideten Privatpatienten.
Und weil private Krankenkassen angeblich ja so viel besser sind, dürfen wir von Januar 2006 an eine Beitragserhöhung von 52 Euro monatlich zahlen. . .  Auch in der Privatversicherung ist also nicht alles Gold, was glänzt.
ERNST KRONENBERG32049 Herford

Artikel vom 20.01.2006