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Laumann-Jahr
ein Flopp

Angebot ungenutzt

Bildungsexperte Elmar M. Barella

Bielefeld (WB). Das von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann initiierte so genannte »Werkstattjahr« stößt in der Region bei Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz bisher kaum auf Resonanz. Erst 100 Jugendliche haben sich nach Angaben der Bielefelder Handwerkskammer für die Chancen des Modells interessiert, das schulmüden und noch nicht ausbildungsreifen jungen Leuten eine neue Lernumgebung schaffen soll. Anfang Oktober seien für 1200 Jugendliche Werkstattplätze in den Bildungszentren des ostwestfälisch-lippischen Handwerks angeboten worden, teilte die Kammer gestern in Bielefeld mit.
Dass die Jugendlichen im Werkstattjahr (je zwei Tage Berufskolleg und Bildungszentrum, ein Tag Betrieb) keine Ausbildungsvergütung erhalten, ist für Kammer-Geschäftsführer Elmar M. Barella ein wesentlicher Grund für die bislang schwache Nachfrage. Nach seiner Darstellung wird nur eine monatliche Fahrtkostenpauschale von 55 Euro gezahlt. Für viele sei es interessanter, einen Hilfsarbeiterjob anzunehmen oder an einer von der öffentlichen Hand geförderten Maßnahme teilzunehmen, sagte Barella. Dafür werde zumindest ein Taschengeld bezahlt.

Artikel vom 30.12.2005