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Mehr Drogentote in OWL

Zunahme um 121 Prozent - landesweiter Rückgang

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). In Ostwestfalen-Lippe ist die Zahl der Drogentoten in diesem Jahr gegenüber 2004 um 121 Prozent gestiegen. 2004 waren 19 Opfer zu beklagen, in diesem Jahr sind es bereits 42.

Im Jahr 2003 hatte die Zahl der Drogentoten im Regierungsbezirk Detmold 41 betragen. Landesweit starben in diesem Jahr 302 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Im Gegensatz zum Regierungsbezirk Detmold sank die Zahl landesweit um sieben Prozent. Im vergangenen Jahr hatte es 324 Drogentote in NRW gegeben.
Auch im Regierungsbezirk Münster stieg die Zahl der Opfer von 25 auf 33. Während sie im Regierungsbezirk Köln mit jeweils 104 gleich blieb, ging sie in den Regierungsbezirken Arnsberg (von 63 auf 43) und Düsseldorf (von 113 auf 85) zurück.
13 Menschen starben 2005 in Bielefeld am Drogenkonsum (2004: fünf), in den Kreisen Lippe acht (2004: vier), Gütersloh sechs (2004: 1), Herford sechs (2004: vier), Minden-Lübbecke sechs (2004: 1) sowie Paderborn drei (2004: vier). Im Kreis Höxter waren weder 2004 noch in diesem Jahr Rauschgiftopfer zu beklagen.
Landesweit sei die Zahl der Drogentoten in NRW auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000 gesunken, teilte das nordrhein-westfälische Innenministerium gestern mit. Drogenhandel und Drogenbeschaffung würden konsequent verfolgt, sagte Innenminister Ingo Wolf in Düsseldorf. Der Minister kündigte ferner an, dass die NRW-Polizei im Kampf gegen Drogenkriminalität insbesondere die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern verstärken werde. Die Vorbereitungen für ein gemeinsam betriebenes polizeiliches Rauschgift-Lagebild im Grenzgebiet zu den Niederlanden liefen bereits. Die Niederländer planten derzeit die Einrichtung eines neuen speziellen Fahndungsteams für den Grenzraum zu Deutschland, sagte der Innenminister.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann betonte die große Bedeutung effektiver Prävention und Hilfen für eine erfolgreiche Bewältigung des Drogenproblems. Das flächendeckende Netz ambulanter und stationärer Angebote für suchtkranke Menschen habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr erneut gesunken sei. Dieses qualifizierte System werde weiter unterstützt.

Artikel vom 30.12.2005