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Dompteurin angefallen

Von vier Tigern lebensgefährlich verletzt


Gießen (dpa). Eine 26 Jahre alte Zirkus-Dompteurin des österreichischen Nationalzirkus' Louis Knie ist gestern morgen in Gießen von vier Tigern angefallen und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Die Frau erlitt schwere Verletzungen am Kopf und an einem Arm und verlor viel Blut. Sie wurde in die Gießener Uniklinik gebracht und operiert.
Nach Auskunft der Polizei war zunächst unklar, warum sich die Mitarbeiterin so früh bei den Tigern aufhielt. Die Frau ging am Morgen zum Tigerkäfig, der sich neben ihrem Wohnwagen befindet. Der Käfig ist in einen Vorraum und einen abgetrennten Bereich für die Tiger unterteilt. Die 26-Jährige habe sich im Vorraum befunden, als ihr Arm auf bisher ungeklärte Weise von einem Tiger gepackt wurde. Gegen 5 Uhr wurde die Polizei durch einen Passanten informiert, der Hilferufe von den Messehallen meldete, wo der Zirkus gastiert. Erst als die Beamten eintrafen, ließen die Raubkatzen von der Dompteurin ab.
Die Frau arbeite seit drei Jahren mit den Tigern. Bisher habe es keine Unfälle gegeben. »Sie hatte ein sehr inniges Verhältnis zu den Tigern und brauchte nie eine Peitsche zu benutzen«, sagte Zirkusdirektor Rolf Krames. Darüber, warum seine Mitarbeiterin sich so früh bei den Tigern aufgehalten habe, konnte er nur spekulieren: »Vermutlich hat sie ein Geräusch gehört.« Die Tiger-Nummer soll vorerst aus dem Programm gestrichen werden.

Artikel vom 30.12.2005