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Die Bielefelder Altstadt ist
wieder ein gutes Pflaster

Sanierungsarbeiten in einem Kraftakt durchgezogen


Die Bielefelder Altstadt ist buchstäblich wieder ein gutes Pflaster. In einem Kraftakt von gut acht Monaten wurde die Fußgängerzone zwischen Jahnplatz und Museumspark mit Granit aus China neu gepflastert. Ursprünglich waren zwei Bauabschnitte in zwei Jahren geplant. Am 12. November waren die Arbeiten abgeschlossen - so wie geplant.
Verlegt wurden Steine auf 15 200 Quadratmetern - zunächst mit Schwierigkeiten, weil die Arbeiten hohe Anforderungen stellten. Im Frühjahr 2006 soll ein Teil des Pflasters in der Niedernstraße, dem ersten Stück, das in Angriff genommen worden war, noch einmal aufgenommen, die Fugen versiegelt werden.
An Stelle des Leineweber Marktes wurde im Mai ein Baustellenfest gefeiert - bei hochsommerlicher Hitze und vergleichsweise geringem Publikumsandrang.
Die Neupflasterung kostete rund 3,8 Millionen Euro, eine Million davon zahlte das Land, 1,6 Millionen die Kommune.
Der Neupflasterung waren langwierige Diskussionen voran gegangen. Zum einen konnte man sich nicht auf das Pflaster einigen, zum anderen stieß der ursprüngliche Plan, den Merkur-Brunnen abzubauen und auf dem städtischen Bauhof zu lagern auf Widerstand. Inzwischen steht der »Merkur« auf dem Bunnemannplatz, die Bielefelder haben längst den neuen Marktbrunnen ins Herz geschlossen.
Das gilt auch für Beleuchtung und »Möblierung« der Fußgängerzone. Sowohl Ruhebänke wie Leuchtstelen und Spielgeräte finden Anklang. Neben dem Marktbrunnen weiterer Anziehungspunkt am dem Alten Markt: das Tastmodell aus Bronze, das den Stadtkern begreifbar macht.
Mit dem Weihnachtsmarkt konnten Bielefelder und ihre Gäste die »neue« Altstadt wieder ohne Baustellenabsperrungen erleben.
Und 2006 soll (fast) alles wieder so sein wie immer - nur schöner: der Automobilsalon »La Strada«, der Leineweber Markt allerdings ohne Bühne auf dem Alten Markt, der Weinmarkt und weitere Aktionen, die nicht zuletzt zeigen sollen: »Pflaster gut, alles gut«.
Die Kaufmannschaft jedenfalls freut sich darüber, dass die Altstadt auch wieder ein begehrtes Pflaster ist: Die Zahl der Leerstände ist deutlich zurück gegangen, die Kunden sind dem Stadtkern und den Geschäften dort weitgehend treu geblieben.bp

Artikel vom 31.12.2005