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»Berufung« hält Gastwirtin vital

Anneliese Ortmeyer vom Gasthaus »Zur Linde« feiert 80. Geburtstag

Brackwede/Isselhorst (WB). Der Beruf - besser gesagt die Berufung - Wirtin der Historischen Gaststätte »Zur Linde« in Isselhorst zu sein, hat Anneliese Ortmeyer jung und vital erhalten. Am 28. Dezember feierte sie ihren 80. Geburtstag .

Und der gehört zu den vielen Festtagen der Familie, denn Tradition und Familienpflege rangieren bei Ortmeyers ganz oben. Noch immer vergeht kaum ein Tag, an dem die weit über die Grenzen von Isselhorst (gehörte zum Amt Brackwede) hinaus bekannte und beliebte Seniorchefin des renommierten Gasthauses am Kirchplatz nicht morgens um 10 Uhr ihren Dienst in der Gaststätte aufnimmt. An der Seite von Ehemann Rolf, Sohn Rolf und ihrer Schwiegertochter Gerda macht ihr der Servicedienst auf anerkannt hohem Niveau noch immer »viel Freude«.
»Arbeit erhält jung und macht Freude«, diese Lebensdevise brachte die aus Oesterweg stammende Jubilarin bereits mit ins Haus. Damals, 1951, als sie den Gastwirt Rolf Ortmeyer heiratete, fand sie sich schnell in die vielen Geschäftsbereiche ein. Dabei kam ihr neben der Flexibilität vor allem ihr angeborenes Talent für ein perfektes Management sehr zugute. Zur Gastwirtschaft gehörten Jahrzehnte lang eine hauseigene Bäckerei und auch ein Kolonialwarengeschäft. Unter dem Dach des Hauses befanden sich zudem die Isselhorster Feuerversicherung und auch die Isselhorster Genossenschaft. Bauern aus allen umliegenden Bauerschaften kamen ins Haus, um sich bei Bäckermeister Rolf Ortmeyer das Schwarzbrot abbacken zu lassen. »Viele gute Kontakte existieren noch aus dieser Zeit«, hält die Jubilarin fest und verweist zudem auf ortsansässige Vereine, deren Mitglieder aus- und eingehen.
Ob Wildgerichte, Schinkenbrett, Hochzeitssuppe, Hausmachersülze, Krüstchen oder der von den Gästen so geschätzten Kartoffelsalat, die Jubilarin stellt alle Hausspezialitäten immer dann noch für die Gäste selber her, wenn Sohn Rolf einmal verreist ist. Ortmeyers Hausgäste und vor allem ihre drei Enkelkinder bewundern und lieben sie - nicht nur dafür.

Artikel vom 30.12.2005