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Zu viel Schnee gefressen?
Unsere »Tiersprechstunde« mit Dr. Vera Müller-Skuplik
Tierärztin Dr. Vera Müller-Skuplik beantwortet in der »WESTFALEN-BLATT-Tiersprechstunde« regelmäßig Leseranfragen.
Andrea Wegener aus Steinhagen: Unser Labrador spielt so gern im Schnee und frisst dann auch immer wieder etwas davon. Ich habe aber gehört, dass das schädlich ist. Stimmt das? Kleine Mengen Schnee, die beim Spielen aufgenommen werden, schaden dem gesunden Hund in der Regel nicht. Oft schlingen Hunde aber größere Schneemengen, wenn sie nach einem Spaziergang Durst haben. Dann kann es durch die Kälteeinwirkung und die scharfkantigen Eiskristalle tatsächlich zu einer Schädigung und Entzündung der Magenschleimhaut mit Erbrechen kommen. Sie können in diesem Fall ihrem Hund nach einem Tag Fasten eine Magendiät, z. B. mit gekochtem Reis und Hühnerfleisch füttern. Bei blutigem Erbrechen müssen Sie den Tierarzt aufsuchen! An Straßen, die im Winter gestreut werden, lassen Sie Ihren Hund bitte überhaupt keinen Schnee fressen, da das Salz ebenfalls zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes führen kann.

Jasmin (10) aus Bielefeld: Ich habe zu Weihnachten einen Hamster geschenkt bekommen. Beim Spielen habe ich bemerkt, dass er an der Seite so schwarze, kahle Stellen hat. Ist das schlimm?
Alle Goldhamster haben in beiden Flanken die sogenannten Seitendrüsen. Dabei handelt es sich um schwarz pigmentierte Talgdrüsen, die einem Leberfleck ähnlich sehen. Sie sind häufig von dunklen Haaren umgeben. Besonders auffällig sind sie bei männlichen Tieren. Mit dem Sekret dieser Drüsen markieren die Hamster ihr Revier. Aber keine Sorge, der Duft des Sekrets ist für die menschliche Nase nicht zu riechen!
Bei Erregung bilden die Drüsen vermehrt von dem Duftsekret, so dass die Stelle eventuell etwas verklebt aussehen kann. Von einem Ekzem oder Tumor kann man diese Seitendrüsen in der Regel gut unterscheiden, da sie symmetrisch auf beiden Seiten vorhanden sind und sich, im Gegensatz zu einer Erkrankung, nicht verändern.
l Haben auch Sie eine Frage an die Tiersprechstunde? Schreiben Sie eine E-Mail an: tiersprechstunde@westfalen-blatt.de oder per Post an das WESTFALEN-BLATT, Schönes Wochenende, Kennwort »Tiersprechstunde«, Sudbrackstraße 14-18, 33 611 Bielefeld.

Artikel vom 14.01.2006