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Endlich baden im Farbenmeer

Kirchner-Ausstellung ist Publikumsmagnet - Gestern 10 000. Besucherin


Bielefeld (sas). »Ich dachte, es würde hoher Besuch oder ein Ehrengast erwartet, als ich die Herren mit dem dicken Blumenstrauß gesehen habe«, erzählte Rita Steinberg noch etwas verdutzt. Dass sie diejenige sein würde, die das üppige Gebinde bekommen sollte, mochte sie kaum glauben. Aber die Hiddenhauserin war gestern die 10 000. Besucherin der aktuellen Ausstellung »Ernst Ludwig Kirchner und die Brücke« in der Kunsthalle Bielefeld.
Erst vier Wochen läuft die Ausstellung, die ein wahrer Publikumsmagnet ist. Der Jubiläumsbesucherin, die mit Ehemann Alexander und dem 13-jährigen Sohn Peter gekommen war, überreichten Kunsthallenchef Dr. Thomas Kellein und Hans-Georg Vogt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld, deren Stiftung die Ausstellung unterstützt, neben den Blumen einen Katalog. Und Kellein ließ sich von Alexander Steinberg zudem zu einer kurzen Privatführung durch die Kirchner-Ausstellung überreden.
Die stößt auf ausgesprochen positive Resonanz. »Klug arrangiert, sehr schöne Idee. Wir und unsere Gäste sind begeistert«, haben Wolfgang Braungart und Familie im Gästebuch des Museums vermerkt. Sie haben die Ausstellung am 25. Dezember gesehen. Erstmals war die Kunsthalle sogar am 1. Weihnachtstag geöffnet - und das mit vollem Erfolg.
»Die Ausstellung wirkt wie ein Vitamin-Stoß der besten Sorte - gerade zur Zeit bin ich etwas verschnupft«, hat ein Besucher vermerkt. Und ein anderer befand: »Blaue Stunde in Orange und mit den Brücke-Künstlern . . . ein absoluter Genuss.« Überhaupt findet die Farbe der Wände Anklang: »Eine gelungene Ausstellung mit gewagter, aber gelungener Wandfarbe«, bilanzierte ein Kunstfreund, der aus Hamburg angereist war. Und eine Besucherin atmete auf: »Endlich kann man wieder baden im Farbenmeer.«
Längst nicht jeder belässt es bei einem einmaligen Besuch. »Vicky und Frank waren hier am 7. Dezember, Vicky allerdings schon zum dritten Mal  . .  weil die Ausstellung so gut ist«. Und weil Frank das auch denkt, kündigt er an, wieder zu kommen ». . . mindestens zweimal noch.«

Artikel vom 29.12.2005