29.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»König Fußball« ist
auch der Quoten-King

Fernseh-Hits des Jahres 2005: Länderspiele an der Spitze

Hannover (dpa). Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war 2005 der Hingucker des Jahres. Zwölf Monate vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land spiegelte sich die Vorfreude auf das Großereignis in guten Einschaltquoten wider.

Gleich acht Länderspiele des DFB-Teams führen die Hitliste der meistgesehenen Sportsendungen im Fernsehen an. Den Spitzenwert erzielte die ARD mit 13,09 Millionen Zuschauern beim Gruppenspiel Deutschland - Argentinien am 21. Juni im Rahmen des Confederations Cup.
Die WM-Generalprobe erwies sich für ARD/ZDF als der erhoffte Quotenbringer. Auch die Begegnungen der Klinsmann-Elf gegen Brasilien (12,77 Millionen), Mexiko (12,07) und Australien (11,82) sowie das südamerikanische Finale zwischen Brasilien und Argentinien (10,29) übertrafen die Zehn-Millionen-Zuschauer-Grenze. Das ZDF erzielte bei der Neuauflage des WM-Endspiels von 2002 zwischen Deutschland und Brasilien mit 59,8 Prozent den Rekord-Marktanteil.
TV-Experten erwarten nun für das kommende Jahr beim WM-Turnier eine beträchtliche Steigerung der Zuschauerzahlen. Die Messlatte liegt hoch. So verfolgten 2002 durchschnittlich 26,52 Millionen Zuschauer das WM-Endspiel aus Yokohama. Auch bei der EM im Vorjahr, als die von Rudi Völler betreute DFB-Auswahl bereits in der Vorrunde scheiterte, lockte das Finale zwischen Gastgeber Portugal und Sensations-Europameister Griechenland 24,74 Millionen Fans vor den Bildschirm.
Gegen »König Fußball« hatten die anderen Sportarten keine Chance. Einen deutlichen Rückschlag als »Fernsehsport« erlitt bei der Pech- und-Pleiten-Saison von Michael Schumacher die Formel 1. Erstmals seit vielen Jahren lag kein WM-Rennen über der Zehn-Millionen-Marke. RTL schaffte es mit 9,95 Millionen Zuschauern beim Großen Preis von Kanada noch auf Platz elf der Hitliste und erzielte mit einem Durchschnitts-Marktanteil von 41,7 Prozent bei Formel-1-Übertragungen einen hohen Wert.
Auch Profi-Boxen und Skispringen konnten nicht in die Fußball- Phalanx einbrechen. Der Schwergewichtskampf zwischen Wladimir Klitschko und Eliseo Castillo am 23. April erzielte mit 7,82 Millionen Zuschauern die beste Box-Quote. Die Skispringer, die 2002 mit Sven Hannawalds historischem Sieg in Bischofshofen und 13,39 Millionen Zuschauern auf Rang sechs landeten, tauchen mit 5,56 Millionen Fans bei der Vierschanzentournee nicht mehr in den Top 50 der TV-Sporthits 2005 auf.

Artikel vom 29.12.2005