29.12.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Schneesturm der gröberen Sorte«

30 Zentimeter Niederschlag für Nordosten Deutschlands angesagt

Frankfurt (dpa). Der Winter demonstriert wenige Tage vor dem Jahresende seine eisige Macht: Heute muss mit viel Neuschnee, Stürmen und Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

Für den Nordosten Deutschlands erwartet Jörg Kachelmann, Chef des Wetterdienstes Meteomedia, einen »Schneesturm der gröberen Sorte« mit bis zu 30 Zentimetern Neuschnee.
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach rechnet vor allem an den Küsten mit starken Schneeverwehungen und warnt vor »extremer Glatteisgefahr«. Tief »Holger« bringt von Ostdeutschland bis nach Bremen intensive Schneefälle. Kachelmann sagte gestern: »Wir müssen davon ausgehen, dass nicht jedes Haus erreichbar ist und der Verkehr stark beeinträchtigt wird.«
In Frankreich mussten 10 000 Autofahrer die Nacht zum Mittwoch wegen starker Schneefälle in ihren Fahrzeugen verbringen. 30 Zentimeter Schnee sorgten dafür, dass Autobahnen in Lothringen und der Normandie gesperrt wurden. Schneechaos auch in Norditalien: In weiten Teilen der Lombardei und an der ligurischen Küste fielen gestern morgen zwischen 10 und 30 Zentimeter Schnee. Mit minus 23 Grad hält das Engadin den Kälterekord in der Schweiz.
Auch Österreich liegt unter einer dichten Schneedecke. Mehrere Straßen, darunter die Silvretta-Hochalpenstrecke, sind für den Verkehr gesperrt. Des einen Leid, des anderen Freud: Skifahrer und Rodler freuen sich über die weiße Pracht. Gestern wurde Deutschlands nördlichster Skilift am Bungsberg in Ostholstein in Betrieb genommen. Zum Wochenende soll es in ganz Deutschland angenehmer werden: »Eine Warmfront bringt milde Atlantikluft und Tauwetter«, erläuterte Meteomedia-Meteorologe Martin Puchegger.
2005 setzte sich in Deutschland ein Trend fort, der 1988 begann und sich durch steigende Durchschnittstemperaturen auszeichnet. Bis zum 26. Dezember ermittelten Meteorologen für das Jahr 2005 einen Anstieg um 0,8 Grad im Verhältnis zur Vergleichsperiode von 1961 bis 1990.

Artikel vom 29.12.2005