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»Heuler Erik« brauchte
länger als die anderen
In der Seehundstation werden Jungtiere aufgepäppelt
Er war schon ein bisschen spät dran, und somit war er auch der Letzte. Gemeint ist »Erik«, so haben ihn die Leute von der Seehundstation Friedrichskoog genannt. Und Erik ist ein »Heuler«. So hört sich das nämlich an, wenn die Seehundbabys ihre Mutter vermissen. Tja, und Erik wurde im Juni 2005 hungrig und eben ohne Mutter aufgefunden. Und kam nach Friedrichskoog, wo er wieder aufgepäppelt wurde. Wenn die Jungtiere wieder fit sind, werden sie auf die Freiheit vorbereitet und schließlich auch ausgewildert.
Normalerweise verlassen die »Heuler« die Seehundstation spätestens im September, wenn sie das Mindestgewicht von 25 Kilogramm und die notwendigen Gesundheitszeugnisse haben. Sagen die Fachleute. Bei Erik war das jedoch alles ein bisschen anders. Der Kleine war nämlich krank geworden und musste sich erstmal auskurieren. Eine Pockeninfektion hatte er sich eingehandelt. Und das dauert dann schon eine Weile, bis die ausgeheilt ist. Doch Erik wurde wieder gesund, brachte schließlich satte 30 Kiligramm auf die Waage und war schließlich wirklich der Letzte, der die Seehundstation Fredrichskoog in der vergangenen Saison verlassen hat. Seit Mitte Dezember tummelt er sich wieder in der Nordsee mit seinen Artgenossen.
Insgesamt wurden 2005 in Friedrichskoog 52 verlassene Seehundjunge »aufgepäppelt«. Übrigens deutlich weniger als im Jahr zuvor. Das vermeldet auch die Seehundstation Norddeich, die 62 Heuler »zu Gast« hatte.

Artikel vom 07.01.2006