49-jähriger Türke nach Schießerei in Minden 15 Monate auf der Flucht
Minden (WB/ewp). Mehr als 15 Monate nach einer tödlichen Schießerei in Minden hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Der europaweit gesuchte Türke Sükrü Yüksel (49) hatte sich am zweiten Weihnachtsfeiertag im Beisein seines Rechtsanwaltes bei der Polizei in Hannover gemeldet. Der aus Gifhorn stammende Türke wurde festgenommen, teilte ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke mit. Gestern habe das Amtsgericht Hannover den bestehenden Haftbefehl wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verkündet. Der Flüchtige befinde sich in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte verweigert nach Polizeiangaben die Aussage zu der Schießerei am 6. September 2004 in Minden. Somit gebe es weder Erkenntnisse über das Tatmotiv noch über die Einzelheiten der 15-monatigen Flucht. Bei der Schießerei in der Mindener Innenstadt war ein 52 Jahre alter Libanese getötet worden. Ein 36-jähriger Landsmann und ein 54-Jähriger aus Serbien-Montenegro wurden schwer verletzt. Zeugen hatten einen Unbekannten beobachtet, der nach den Schüssen vom Tatort flüchtete. Nach mehreren Aussagen aus dem Bekanntenkreis des Opfers und Hinweisen aus der Bevölkerung wurde eine europaweite Fahndung nach Sükrü Yüksel ausgelöst. Der Motiv der Bluttat ist vermutlich im Bereich »der verletzten Ehre« zu suchen. Die Polizei hatte damals ihre Ermittlungsarbeit aufgrund des weit verzweigten Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreises des Opfers auf ganz Deutschland ausgedehnt. Bei der Fahndung mussten Hürden wie Mentalitätsunterschiede und Sprachschwierigkeiten überwunden werden.
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