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DSV braucht Höhenflug

RTL weiter an Skispringen interessiert

Oberstdorf (dpa). Der Deutsche Skiverband (DSV) hofft bei der Vierschanzentournee nicht nur aus sportlichen Gründen auf einen Höhenflug seiner Adler.

Im Olympia-Winter müssen Siege von Michael Uhrmann & Co. her, um die Verbandsposition bei den im Frühjahr anstehenden Vertragsverhandlungen mit RTL zu stärken. »Die Verlängerung mit unseren Partnern steht an. Deshalb ist diese Saison die entscheidende«, sagte DSV-Präsident Alfons Hörmann. Er weiß um die Bedeutung einer erfolgreichen Vorstellung bei den Höhepunkten, zu denen neben der Tournee - Topfavorit ist der Finne Janne Ahonen - die Skiflug-WM im Januar am Kulm und Olympia in Turin gehören.
»Es gibt nur wenige Premium-Sportarten: Fußball und Formel 1 in erster Linie, dahinter Boxen, Biathlon und Skispringen«, verdeutlichte RTL-Sportchef Manfred Loppe. Vor allem dank Martin Schmitt und Sven Hannawald, die dem Skispringen Ende der 90er Jahre einen Boom bescherten, kassierte der DSV für den im Oktober 2007 auslaufenden Siebenjahresvertrag 77 Millionen Euro vom Kölner Privatsender. Davon profitierte der gesamte Verband, denn mit den Geldern wurden auch Nordische Kombination oder Alpin mitfinanziert.
Doch die Helden von einst sind nur noch flügellahm (Schmitt) oder zurückgetreten (Hannawald), der letzte Weltcupsieg liegt fast zwei Jahre zurück. Deshalb braucht der DSV dringend neue Erfolge. In den vergangenen Monaten wurde darüber spekuliert, ob RTL vorzeitig aus dem Vertrag aussteigt. Loppe: »Das kann ich nur dementieren. Es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass wir den Vertrag erfüllen.«

Artikel vom 29.12.2005