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Wird Ende Januar operiert: der an Leukämie erkrankte Markus Arning.

Knochenmark
gibt Hoffnung
fürs neue Jahr

Spender für Markus (19) gefunden

Von Gerhard Hülsegge
Schildesche (WB). Sie haben gebangt, gehofft und gebetet. Einen Tag vor Heiligabend kam die erlösende Nachricht: Für den an Leukämie (Blutkrebs) erkrankten Markus Arning aus Bielefeld gibt es einen geeigneten Knochenmark-Spender.

»Das ist mein schönstes Weihnachtsgeschenk«, sagte der 18-jährige Marienschüler und Handballer der Turngemeinde (TG) Schildesche. Nach Auskunft seiner Freundin Stefanie Bertram (20) geht es ihm »sehr gut«. Demnach hat »Atze«, wie Markus von seinen Freunden und Mitschülern genannt wird, die Feiertage zu Hause bei seinen Eltern in Schildesche verbracht. Seit gestern befindet er sich wieder auf der Krebsstation der Kinderklinik Bethel, erhält dort zur Behandlung einen weiteren Chemoblock. Er dauert sechs Tage. Ende Januar sollen Ärzte der Uniklinik Essen die Knochenmark-Transplantation vornehmen.
Markus' Mutter Elke hatte am Freitag vergangener Woche wie gewohnt mit den Ärzten, die ihren Sohn betreuen, telefoniert. Gegen 8.45 Uhr wurde ihr mitgeteilt: »Die Suche in der DKMS-Spenderdatei war erfolgreich«. Ein Unbekannter hat sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen, dessen Gewebemerkmale mit denen von Markus so identisch sind, dass man von einem »genetischen Zwilling« sprechen kann.
»Ein Risiko, dass der Körper das fremde Knochenmark nicht annimmt, besteht immer«, weiß auch Stefanie Bertram. Gleichwohl ist sie, die seit Juni mit Markus zusammen ist, zuversichtlich, dass es sich bei dem noch Unbekannten um den »endgültigen Spender« handelt. Den Namen erfahren die Betroffenen frühestens in zwei Jahren. Zurzeit läuft alles noch anonym ab.
»Markus geht es sehr gut, er ist fröhlich und seine Werte sind alle top«, so Stefanie Bertram gestern zum WESTFALEN-BLATT. Silvester werde er die Leuchtraketen über der Sparrenburg vom Krankenbett aus durchs Fenster beobachten. Darüber, dass ein Knochenmark-Spender gefunden wurde, freute sich auch Christian Schulz vom »Seekrug«. »Das ist super«, meinte der Wirt vom Obersee, der sich wie andere für den erkrankten Trainer seines Sohnes Hauke eingesetzt hatte. Mit einer Benefiz-Gala in der Aula der Marienschule, einer Spendensammlung in der SchücoArena beim Spiel von Arminia Bielefeld gegen den FC Bayern München und anderen Aktionen wurde Geld für die Typisierungsaktion am 11. Dezember in der Marienschule gesammelt, an der 2049 Menschen teilnahmen. Eltern und Freunde informieren regelmäßig auch auf einer eigenen Homepage (www.wir-fuer-markus.de) im Internet über Neuigkeiten, Aktionen und nicht zuletzt über den Gesundheitszustand von Markus.
Die gute Nachricht zu Weihnachten hat vielerorts Jubel ausgelöst. Christoph Heupel-Stockmann: »Ich freue mich unglaublich, dass ein Spender gefunden wurde.« Bettina Döhmer wünscht »weiterhin viel Mut und Kraft« und ist überzeugt: »Mit dem Wissen, dass die größte Hürde genommen ist, wird sicher vieles leichter!«

Artikel vom 28.12.2005